Eine Internetjobbörse soll neue Chancen für Menschen mit körperlichen Einschränkungen schaffen: Behinderte sollen nach ihren Fähigkeiten bewertet werden. Leistung statt Mitleid, ist die Devise.
Menschen mit einer körperlichen Behinderung tun sich bei der Arbeitssuche besonders schwer. Die Arbeitslosigkeit liegt bei ihnen laut offiziellen Zahlen um rund ein Drittel höher als die durchschnittliche Arbeitslosigkeit in Österreich. Die Online-Jobbörse "Career Moves" will jetzt neue Chancen für Menschen mit körperlichen Einschränkungen schaffen.
Seit Juni können Unternehmen auf Careesma.at ihre Stellenanzeigen mit Symbolen versehen, die kennzeichnen ob der jeweilige Job für Kandidaten mit Einschränkungen in Frage kommt.
Arbeitgeber interessiert "Leistungsfähigkeit"
Aktuelle Jobvermittlungsprojekte für behinderte Menschen bringen meist das persönliche Schicksal und spezielle Förderungen in den Vordergrund. "Career Moves" ist die erste Plattform, auf der sich ein Behinderter ganz normal mit seiner Leistung präsentieren kann, sagt Gregor Demblin, Geschäftsführer der Unternehmensberatung Motary, die das Projekt mit initiiert hat. Denn, den Unternehmer interessiere die Leistungsfähigkeit und nicht "die persönliche Vorgeschichte" des Bewerbers.
"Career Moves soll alle Unternehmen ansprechen und nicht nur jene, die von vornherein bereit sind, Menschen mit Behinderung einzustellen", erklärt Mag. Wolfgang Kowatsch, Careesma-Country-Manager. AMS-Chef Johannes Kopf begrüßt das Projekt. Er hoffe, dass die "großartige Idee" von Markt gut aufgenommen werde.
Behinderte und Jobsuche
In Österreich leben derzeit laut AMS rund 630.000 Menschen mit einer körperlichen Einschränkung. Während die Arbeitslosenquote in Österreich 2008 insgesamt 5,8 Prozent betrug, lag sie bei Behinderten mit 8,1 Prozent deutlich darüber.
Die Jobbörse Careesma ist seit 2006 in Österreich vertreten. Sie gehört zur internationalen Internetportal-Gruppe Intercom. Derzeit sind auf Careesma rund 100.000 Jobsuchende und 2700 österreichische Unternehmen registriert.
(Red.)