Ein 42-jähriger Mann erstach ein Nachbar-Ehepaar mit einer Eisenstange. Er wurde nun wegen Totschlags zu sieben Jahren Haft verurteilt.
Ein 42-jähriger, der im Februar in Leonding (Bezirk Linz-Land) ein Nachbarehepaar auf der Straße mit einer Eisenstange erstochen haben soll, ist im Landesgericht Linz in der Nacht auf Mittwoch zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Die Geschworenen sprachen ihn einstimmig des Totschlags schuldig. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, Staatsanwaltschaft und Verteidiger nahmen sich Bedenkzeit.
Für die psychiatrische Gutachterin bestand kein Zweifel, dass der Angeklagte wusste, "was er tat". Allerdings müsse irgendetwas "doch aus dem Lot geraten" sein, wenn jemand zu Derartigem fähig sei.
Richterin Petra Oberhuber wertete die Unbescholtenheit und das Geständnis des gelernten Ingenieurs als strafmildernd. Erschwerend wurde jedoch die Brutalität der Tat gesehen. Der Strafrahmen liegt zwischen fünf und zehn Jahren. Die Staatsanwaltschaft hatte auf Mord plädiert, die Verteidigung auf Totschlag.
Der Tat war ein jahrelanger Nachbarschaftstreit vorausgegangen. Vor allem nach der Geburt der Tochter 2010 wirkte die Frau des Angeklagten "zusehends niedergeschlagen", sagte am Dienstag ein Zeuge. Die zunehmenden Beschimpfungen der Kinder durch die Nachbarn wie "Missgeburt" hätten sie enorm belastet. "Wann ertränken sie denn endlich ihre Gfraster im Pool?", soll etwa die Pensionistin der Frau zugerufen haben. Das berichtete eine befreundete Nachbarin der Richterin.
(APA)