Tirol: Polizist wegen Drogenhandels vor Gericht

Archivbild: Ein Gerichtssaal im Innsbrucker Landesgericht
Archivbild: Ein Gerichtssaal im Innsbrucker Landesgericht APA/ROBERT PARIGGER
  • Drucken

Der Hundeführer soll aufgespürte Drogen für sich behalten haben, um sie weiter zu verkaufen. Außerdem wurden bei ihm Dateien mit pornografischen Darstellungen Minderjähriger gefunden.

Ein 41-jähriger Polizist und Drogenhundeführer muss sich am heutigen Montag am Landesgericht Innsbruck unter anderem wegen Suchtgifthandels verantworten. Dem Angeklagten wird seitens der Staatsanwaltschaft außerdem vorgeworfen, Dateien mit pornografischen Darstellungen Minderjähriger besessen zu haben. Der derzeit suspendierte Polizist bekannte sich teilweise schuldig.

Beim Betreten des Gerichtssaals hielt sich der 41-Jährige einen Ordner mit dem aufgebrachten Schriftzug "An die 'liebe Presse', für eure Sensationsgier geht ihr über Leichen" vor sein Gesicht. Der Angeklagte soll laut Staatsanwaltschaft im Frühjahr und Sommer 2015 mit einem Spürhund Drogenbunker in Innsbruck ausgehoben und das gefundene Suchtgift für sich behalten haben, um es weiter zu verkaufen.

Bei einer Hausdurchsuchung seien bei dem Beschuldigten zudem 300 Gramm Cannabis sichergestellt worden, erläuterte Staatsanwalt Thomas Willam in seinem Eröffnungsplädoyer. Außerdem hätten die Ermittler dabei kinderpornografische Dateien auf dem Laptop und Handy des 41-Jährigen gefunden.

300 Gramm Cannabis für Hunde-Training?

Die Vorwürfe bezüglich des Suchtgifthandels seien "rein spekulativ", konterte die Verteidigerin des Polizisten. Ihr Mandant habe die 300 Gramm Cannabis lediglich im Haus gehabt, um damit mit seinen Spürhunden zu trainieren. Zum Vorwurf des Drogenhandels bekannte sich der 41-Jährige nicht schuldig. Den Besitz der pornografischen Dateien gab der Mann jedoch zu. "Ich weiß seit meiner Pubertät, dass ich diese Neigung habe und bin nicht stolz drauf", sagte der Angeklagte zur Richterin. Ein Urteil wurde für den Nachmittag erwartet.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.