Der Donaukanal bekommt ein Dorf aus Grillhütten

(c) Strobl
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Am 20. Oktober eröffnet der frühere DocLX-Geschäftsführer Hannes Strobl ein Feuerdorf. Die zehn Grillhütten können gemietet werden. Bis März soll damit der Donaukanal auch im Winter belebt werden.

Wien. Während sich der Donaukanal im Sommer zu einer Gastro- oder zumindest Flaniermeile entwickelt hat, scheint der Ort im Winter ausgestorben zu sein. Das Badeschiff bemüht sich zwar mit Eisstockschießen, Sauna und Kegelbahn um regen Betrieb, ansonsten ist es hier aber recht ruhig. „Im Donaukanal-Masterplan der Stadt steht aber, dass eine Winternutzung ausdrücklich erwünscht ist“, sagt Hannes Strobl.

Das kommt dem 44-Jährigen, der 13 Jahre lang Geschäftsführer der Eventfirma DocLX war, nun zugute. Er eröffnet (gemeinsam mit einem Partner aus der Gastronomie, Patrick Nebois, u. a. Pizzeria Casa Mia) ein sogenanntes Feuerdorf am Donaukanal, bestehend aus zehn Grillhütten, die gemietet werden können. In Skandinavien seien solche Grillhütten gang und gäbe. Hierzulande versuchen zwar diverse Grillgerätehersteller, das Thema Outdoorgrillen im Winter seit einigen Jahren zu forcieren. Richtige Grillhütten gibt es aber kaum. Strobl schätzt die Zahl in Österreich auf immerhin 200 Stück, „aber das sind meist Grillhütten irgendwo auf dem Land, die zu einem Hotel gehören. In der Stadt gibt es so etwas noch nicht.“

Von Steckerlfisch bis Kotelett

Ab 20. Oktober sollen die zehn Grillhütten gemietet werden können. Von außen erinnern sie ein bisschen an sechseckige Gartenhütten mit einem kleinen Eingangsbereich. Acht bis maximal zwölf Personen können im Inneren rund um eine Feuerstelle Platz nehmen, um die herum eine Tischplatte angebracht ist. 190 Euro kostet die Miete für eine Feuerhütte, wie Strobl sie nennt. Speisen und Getränke werden vom Veranstalter zur Verfügung gestellt. Es gibt unterschiedliche Grillmenüs, etwa zu den Themen Pannonien (Kotelett, Steckerlfisch, Paprika), Südstaaten (Steaks, BBQ, Ribs) oder Fernost (Saté, Ente Wasabi), die wiederum zwischen 19 und 45 Euro pro Person kosten – ohne Getränke. Der Betreiber bereitet alles vor und räumt weg, grillen dürfen die Gäste nach einer Einschulung selbst.

Vor allem Firmen würden sich derzeit bereits melden, um Weihnachtsfeiern in einer oder mehreren Grillhütten (die auch zusammengeschoben werden können) auszurichten. Auf die Idee sei Strobl bei einem Familienurlaub auf einem Kinderbauernhof gekommen, wo genau so eine Hütte einen nasskalten Oktoberabend gerettet habe. Der Donaukanal sei mangels Anrainer der perfekte Ort dafür. Das Feuerdorf befindet sich übrigens vis-à-vis von den Lokalen Adria Wien und Tel Aviv Beach. Die Feuerdorf-Saison ist von Oktober bis März. Strobl – und wohl auch die Stadt – erhofft sich dadurch auch winters eine Belebung des Donaukanals. (ks)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.10.2016)

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