Prozess gegen zwei IS-Verdächtige in Salzburg

Die zwei Männer, die in einem Salzburger Flüchtlingslager lebten, sollen Jihadisten unterstützt haben, die an den Anschlägen von Paris beteiligt gewesen sein sollen.

In Salzburg ist für 30. November der bereits dritte Prozess in diesem Jahr gegen Flüchtlinge wegen Beteiligung an einer Terrorgruppe anberaumt worden. Ein 26-jähriger Marokkaner und ein 40-jähriger Algerier stehen im Verdacht, jene zwei Jihadisten unterstützt zu haben, die 2015 ebenfalls in Salzburg gelandet sind und Teil des Netzwerkes der IS-Attentäter von Paris gewesen sein sollen.

Die beiden Angeklagten müssen sich am Landesgericht Salzburg vor einem "verstärkten" Schöffensenat, bestehend aus zwei Berufsrichtern und zwei Laienrichtern, verantworten. Das teilte Gerichtssprecherin Martina Pfarrkirchner mit. Die Hauptverhandlung beginnt um 9.00 Uhr und ist ganztätig geplant.

Weitere Anschläge geplant

Die zwei Männer wurden am 18. Dezember 2015 in einem Flüchtlingslager an der Münchner Bundesstraße in der Stadt Salzburg festgenommen. Bereits wenige Tage zuvor, am 10. Dezember, wurden die mit den Paris-Anschlägen in Verbindung gebrachten Flüchtlingen, dem Algerier Adel H. (29) und dem Pakistaner Muhammad U. (35), verhaftet.

Die beiden stehen im Verdacht, (weitere) Anschläge in Frankreich als Mitglieder des "Islamischen Staates" (IS) vorbereitet zu haben. Das Duo wurde Ende Juli 2016 von Salzburg nach Frankreich ausgeliefert.

Beteiligung an krimineller Organisation

Den zwei nunmehrigen Angeklagten wirft die Staatsanwaltschaft Salzburg vor, dass sie sich spätestens ab November 2015 in Salzburg wissentlich als Mitglied an der terroristischen Vereinigung "IS" beteiligt haben. Sie sollen die nach Frankreich ausgelieferten Flüchtlinge psychologisch unterstützt und in ihrem Vorgehen bekräftigt haben. Zudem wird ihnen vorgeworfen, sie hätten für die beiden Männer Informationen beschafft und Kontakte hergestellt. Deswegen hätten sie sich auch an einer kriminellen Organisationen beteiligt.

(APA )

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