Sexuelle Übergriffe zu Silvester in Innsbruck

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Neun Opfer von sexuellen Übergriffen haben sich nach der Silvesternacht in Innsbruck bei der Polizei gemeldet. In Salzburg gibt es einen vierten Verdachtsfall.

Bisher haben sich neun Opfer von sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht in Innsbruck bei der Polizei gemeldet. "Jeweils drei Frauen stammen aus Innsbruck bzw. Italien, zwei kamen aus Deutschland und eine aus der Schweiz", sagte ein Ermittler der Austria Presseagentur. Die Frauen waren von einer Gruppe Männern im Bereich des Marktplatzes bedrängt und sexuell belästigt worden. Die Ermittlungen laufen. "Wir haben Videomaterial angefordert, es aber noch nicht bekommen", erklärte der Beamte. Der Veranstalter selbst habe Videos angefertigt. Ob darauf die Übergriffe zu sehen sind, müsse sich erst weisen. Denn wahrscheinlich sei das Feuerwerk im Fokus der Aufnahmen gestanden.

Die Männer sollen alle südländischen Typs und unter 30 Jahre alt gewesen sein. Laut den Angaben der Opfer waren sie schwarzhaarig und trugen teilweise Bärte. Einer der Täter soll einen ausgeschlagenen Zahn gehabt haben, so der Ermittler: "Wir haben eine Person überprüft, auf die die Beschreibung passt. Er wurde aber von den Opfern nicht wiedererkannt", sagte der Polizist.

Immer dieselbe Tätergruppe

Zwei der Frauen hatten mit ihren Handys Fotos von zwei Männern angefertigt, die sie bedrängt haben sollen. Die Qualität der Aufnahmen sei aber wegen der Dunkelheit zur Tatzeit naturgemäß schlecht. Die Polizisten hätten am Neujahrstag noch alle Opfer befragt, ehe diese die Heimreise antraten.

"Wir gehen davon aus, dass es sich bei den Übergriffen immer um dieselbe Tätergruppe gehandelt hat", erklärte der Ermittler: "Die Übergriffe hatten jedenfalls System". Dabei seien die Opfer zunächst immer angetanzt bzw. von ihrer Gruppe getrennt worden. Zudem wurde das Gros der Übergriffe zwischen 23.30 und 1.30 Uhr im Bereich des Marktplatzes verübt. Also gerade zu jener Zeit, als der Tumult am größten war.

Vierter Verdachtsfall in Salzburg

Nachdem bis zum Sonntagnachmittag in der Stadt Salzburg bereits drei Anzeigen wegen sexueller Belästigung in der Silvesternacht eingebracht worden waren, ist am Montag ein weiterer Verdachtsfall bekannt geworden. Eine 31-jährige Deutsche soll auf dem Residenzplatz in der Altstadt von einem 18-Jährigen bedrängt worden sein. Der Asylwerber war offenbar stark alkoholisiert. Der Verdächtige soll während der Silvesterfeierlichkeiten im Gedränge versucht haben, die Frau immer wieder zu küssen, wie die Landespolizeidirektion Salzburg in einer Aussendung informierte. Zudem habe der vorerst unbekannte Mann in den Genitalbereich der 31-Jährigen gegriffen.

Freunden der Deutschen sei es schließlich gelungen, den aufdringlichen Burschen von weiteren Handlungen abzuhalten. Er wurde von Polizisten auf die Polizeiinspektion Rathaus gebracht und zu dem Vorfall einvernommen. Dabei habe der offensichtlich stark alkoholisierte Afghane ein desorientiertes Verhalten gezeigt, hieß es im Polizeibericht. Der Teenager wurde schließlich in eine Klinik gebracht. Nach einer ärztlichen Betreuung wurde er auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt Salzburg überstellt. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.

(APA)

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