Skigebiete sind vergleichbar mit Industrie

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Laut einer Studio gibt es im österreichischen Wintertourismus nur mehr wenig Natürlichkeit.

Bregenz. Im österreichischen Wintertourismus gibt es nur mehr wenig Natürlichkeit, bescheinigt eine aktuelle Studie. Anhand dreier Vorarlberger Dörfer haben Wissenschaftler die Auswirkungen des Skisports auf Naturraum, Gesellschaft, Wirtschaft und Menschen im Zeitraum von 1920 bis 2010 untersucht. Dabei kamen sie zum Schluss, dass der Wintertourismus eine Industrielandschaft geschaffen hat, die nach Kriterien der Effizienz gebaut wurde – das Produkt heiße „touristische Zufriedenheit“.

Skilifte seien vergleichbar mit Fabrik-Förderbändern, betonen die Autoren der Studie „Alpine Skiläufer und die Umgestaltung alpiner Täler im 20. Jahrhundert“, Verena Winiwarter vom Institut für Soziale Ökologie und Robert Groß vom Zentrum für Umweltgeschichte an der Uni Klagenfurt, in einer Aussendung des Wissenschaftsfonds (FWF). Aus der Studie könne man Rückschlüsse auf Skigebiete in ganz Österreich ziehen, zeigt sich Groß überzeugt. Den mit der Studie geschaffenen Blick zurück will die Umwelthistorikerin als wichtige Entscheidungsgrundlage verstanden wissen. Einige Vorarlberger Gemeinden würden sich vom Wachstum abwenden und erkennen, dass Wintergäste auch andere Erlebnisse in alpinen Tälern schätzen. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.01.2017)

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