Die Bilanz von Sturm "Sebastian"

Aufräumarbeiten am in Mauer bei Wien
Aufräumarbeiten am in Mauer bei WienAPA/MA 68 PRESSESTELLE
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Auf den Bergen wurden Böen mit mehr als 120 Kilometer pro Stunde gemessen, auch im bewohnten Gebiet waren stellenweise knapp mehr als 100 km/h. In Wien wurden vier Kinder leicht verletzt.

Die Kaltfront des Sturmtiefs "Sebastian" überquerte am Donnerstagnachmittag mit Regenschauern und teils schweren Sturmböen Österreich. Vor allem in Wien, Niederösterreich und im Burgenland, aber auch in der Steiermark wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h gemessen, berichtet der Wetterdienst Ubimet am Freitag. Nun ist der große Sturm aber überstanden, die kommenden Tage verlaufen ruhiger, aber sehr unbeständig und herbstlich-frisch.

Am Donnerstag wurden die österreichweit stärksten Böen mit 126 km/h am oberösterreichischen Feuerkogel (1.618 m) gemessen, gefolgt von 119 km/h am niederösterreichischen Buchberg (467 m), auf der Rax (1.547 m) und am steirischen Schöckl (1.445 m). In den tiefen Regionen gab es die stärksten Böen mit 101 km/h im burgenländischen Podersdorf, sowie in Wiener Neustadt und im steirischen Sankt Radegund mit 97 km/h. Im Süden regnete es zudem stark, am Loiblpass fielen binnen weniger Stunden knapp 78 Liter pro Quadratmeter.

Ungewöhnlich ist ein Sturm mit bis zu 100 km/h im Osten im meteorologischen Herbst zwar nicht, so früh nach dem Sommer dennoch eher selten. So wurden auf der Hohen Warte in Wien zuletzt am 26. September 2010 mit 90 km/h ähnliche Böen gemessen.

Temperaturrückgang von mehr als zehn Grad

Mit dem Sturm gingen die Temperaturen binnen kurzer Zeit um mehr als zehn Grad zurück. So wurden am Nachmittag kurz vor dem Einsetzen des Sturms in Hohenau an der March noch 29,1 Grad gemessen, der österreichische Tageshöchtwert. "Mit dem Sturm kühlte es wenig später fast schlagartig auf knapp unter 16 Grad ab", wird Ubimet-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer in einer Aussendung zitiert.

Deutlich kälter war es zur gleichen Zeit bereits in Westösterreich. In Vorarlberg lagen die Temperaturen landesweit nur noch bei 6 bis 11 Grad und Schneeflocken mischten sich vorübergehend bis gegen 1.600 m unter den Regen.

Vier Kinder in Wien leicht verletzt

Auch in Wien wurden Bören mit über 100 km/h gemessen, die Wiener Berufsfeuerwehr rückte zu rund 100 Einsätzen aus. In der Leopoldstadt wurden vier Kinder leicht verletzt, als eine Glaswand umstürzte: Die Glaswand war offenbar als Dekorationsgegenstand im Eingangsbereich einer Billa-Filliale in der Heinestraße aufgestellt. Gegen 16.30 Uhr stürzte sie um und zerbarst. Vier Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren hielten sich dort auf. Drei erlitten oberflächliche Schürfwunden und wurden von Rettungskräften mit Pflastern versorgt und den Eltern übergeben. Die Fünfjährige zog sich ein Hämatom am Kopf sowie leichte Schürfwunden zu und wurde zur Abklärung ins Spital gebracht.

Die Berufsfeuerwehr rückte von Beginn des Sturms am Nachmittag bis zum Ende der Windspitzen gegen 22.00 Uhr zu rund 100 Einsätzen aus - hauptsächlich wegen umgestürzter Bäume, abgebrochener Äste, lockerer Plakatwände und loser Bauteile. Ein Einsatz in Liesing war aufwendiger. In Mauer deckte der Sturm gegen 16.30 Uhr ein etwa 65 Quadratmeter großes Blechdach samt Röhren-Sonnenkollektoren vom Dach eines Einfamilienhauses ab. Dabei wurde laut Feuerwehr die Straßenbeleuchtung abgerissen, sie stürzte auf die Straße. Teile des Dachs trafen auch ein vorbeifahrendes Auto, es wurde leicht beschädigt, die Lenkerin blieb unverletzt, sagte Feuerwehrsprecher Jürgen Figerl.

Die Einsatzkräfte sicherten die am Dach verbliebenen Teile, entfernten abgestürzte Trümmer. Ein Holz-Telefonmast musste umgesägt werden, da herabstürzende Teil den Beton-Mastfuß beschädigt hatten. Der Sturm war am Donnerstag mit rund 90 km/h durch die Bundeshauptstadt gefegt. Auf der Wiener Jubiläumswarte auf einer Höhe von nur 450 Metern erreichte der Sturm eine Spitzengeschwindigkeit von 112 km/h.

(Ubimet/Red.)

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