KZ-Gedenkstätte Mauthausen: Erneut Neonazi-Schmieraktion

KZ-Gedenkstätte Mauthausen
KZ-Gedenkstätte Mauthausen(c) APA (HARALD SCHNEIDER)
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Die Schmieraktion an der Außenmauer der KZ-Gedenkstätte wurde in der Nacht auf Freitag durchgeführt. Landeshauptmann-Stellvertreter Ackerl fordert eine flächendeckende Überwachung der rechtsextremen Szene.

In der oberösterreichischen KZ-Gedenkstätte Mauthausen hat es in der Nacht auf Freitag erneut ein Neonazi-Schmieraktion gegeben. "Türk' und Jud', giftig's Blut" malten die vorerst unbekannten Täter in großen Lettern auf die Außenmauer, berichtete Michael Tischlinger, Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT).

"Es ist skandalös, dass hier Täter am Werk sind, die vor nichts zurückschrecken. So eine Schändung ist kein Lausbubenstreich, hier haben Akteure gezielt gehandelt", so Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitee Österreich. "Es gibt in Oberösterreich eine aktive rechtsextreme Szene, die nicht davor zurückschreckt ein ehemaliges Konzentrationslager zu schänden." 

Bereits Anfang vergangenen Jahres hatte es in der Gedenkstätte einen ähnlichen Vorfall gegeben. Die aktuelle Schmiererei sei an nahezu der gleichen Stelle angebracht worden, auch die Größe und die verwendete Farbe seien ähnlich, so Tischlinger. Es könnte sich um dieselben Täter handeln. Nach der Tat im Vorjahr habe es mehrere Hinweise gegeben, Verdächtige seien aber nicht gefasst worden, berichtete der Leiter des LVT.

Stärkere Kontrolle der rechtsextremen Szene

Nach der Aktion in der Nacht auf Freitag forderte Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl (SPÖ), dass sich der Landessicherheitsrat mit den "zunehmend rechtsextremen Umtrieben" in Oberösterreich auseinandersetzen und Strategien zur Bekämpfung skizzieren soll. "Wie sich zeigt, sind wir in unserer Gesellschaft immer häufiger mit einer Absage an die Werte des Humanismus, der Toleranz und der Offenheit gegenüber anderen Kulturen konfrontiert."

Eine stärkere und vor allem flächendeckende Kontrolle der rechtsextremen Szene durch die Polizei sei unbedingt notwendig, um weitere Provokationen und Verbrechen zu verhindern. "Wir brauchen eine Überwachung, die es auch ermöglicht, dass die Verantwortlichen auch zur Rechenschaft gezogen werden können", betonte der SPÖ-Landesparteichef.

(APA/Red.)

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