Radfahrer zu schnell unterwegs

Viele Radfahrer sind zu schnell unterwegs.
Viele Radfahrer sind zu schnell unterwegs.APA/ROLAND SCHLAGER
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Laut ÖAMTC-Messungen war die Durchschnittsgeschwindigkeit bei Radfahrerüberfahrten doppelt so hoch wie das erlaubte Tempo.

Wien. Zehn km/h: Das ist die eigentlich erlaubte Höchstgeschwindigkeit bei der Annäherung an ungeregelte Radfahrerüberfahrten.

19 km/h – also fast doppelt so viel: Das ist die tatsächliche Durchschnittsgeschwindigkeit, die bei Radfahrern vor Überfahrten vom ÖAMTC aktuell in mehreren innerstädtischen Bezirken Wiens gemessen wurde.

Dabei haben neun von zehn Radfahrern (genau waren es 89 Prozent) das von der Straßenverkehrsordnung (StVO) vorgeschriebene Limit missachtetet. Befragt wurden zudem 201 Radfahrer von Ende Juli bis Anfang August, ob sie mit den Vorgaben der StVO für ungeregelte Radfahrerüberfahrten vertraut wären.

Demnach darf nicht unmittelbar vor einem herannahenden Fahrzeug und für dessen Lenker überraschend die ungeregelte Überfahrt überquert werden.

Ein Drittel der vom ÖAMTC befragten Radfahrer wusste über diese Regelung nicht Bescheid. Und sogar die Hälfte konnte die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit für derartige Situationen von zehn km/h nicht benennen.

Im Vorjahr sind österreichweit 7501 Fahrradunfälle amtlich geworden, 32 waren tödlich, berichtete der ÖAMTC unter Berufung auf die Statistik Austria. Seit 2013 ist die Zahl der Unfälle um 18 Prozent gestiegen. Mit dem Trend zum E-Bike und dem wachsenden Bestand an Elektrofahrrädern steige auch die gefahrene Geschwindigkeit – und damit die Unfallgefahr an.

Suche nach dem Blickkontakt

Prinzipiell solle an Radfahrerüberfahrten immer bedacht werden, dass man gesehen werden müsse, um seinen Vorrang als Radfahrer geltend machen zu können.

Daher solle man sich langsam nähern und Blickkontakt zum Fahrzeuglenker suchen, erklärt ÖAMTC-Techniker David Nose. Vorsicht ist natürlich auch für Fahrzeuglenker geboten: Sie dürfen sich einer Radfahrerüberfahrt nur so schnell nähern, dass sie jederzeit davor stehen bleiben könnten. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.08.2018)

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