Verkehr: Graz bekommt Umweltzonen

Verkehr Graz bekommt Umweltzonen
Verkehr Graz bekommt Umweltzonen(c) AP (Michael Probst)
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Ab 2011 wird es im Großraum Graz Fahrverbote für abgasintensive Autos und Lkw geben. Betroffen davon sind Dieselfahrzeuge der Klassen Euro I und II sowie Euro III, sofern sie nicht mit Partikelfiltern nachgerüstet sind.

GRAZ (hoe). Das politische Ringen um die Einführung von Umweltzonen in Graz hat ein Ende. Umweltlandesrat Manfred Wegscheider (SPÖ) sowie die schwarz-grüne Koalitionsspitze der Stadt haben am Freitag einen Kompromiss präsentiert, was die Flächenausdehnung betrifft. So wird es für Dieselfahrzeuge der Klassen Euro I und II sowie Euro III, sofern sie nicht mit Partikelfiltern nachgerüstet sind, ab Kalvarienberggürtel südwärts bis zur A2, rund um das Einkaufszentrum Murpark sowie in den Umlandgemeinden Seiersberg und Feldkirchen Fahrverbote geben.

Die Flächenabgrenzung für die Umweltzonen fällt damit größer aus, als es das Land zuletzt wollte. Umgekehrt ist es weniger, als vor allem die Grünen wollten, nämlich das gesamte Stadtgebiet (im aktuellen Kompromiss ist der Norden von Graz ausgespart). Gelten können die Beschränkungen frühestens in der Wintersaison 2011/2012. Zuvor muss noch die Novelle des Immissionsgesetzes durch den Bund in Kraft treten.

VP-interner Widerstand

Während der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (VP) damit gegen den Ruf von Graz als „Feinstaub-Hochburg“ ankämpfen will, hagelt es aus dem VP-Wirtschaftsbund scharfe Kritik: „Hier hat man wider besseres Wissen einen Flop verkündet“, schimpft der Wirtschaftsbund-Bezirksobmann von Graz-Umgebung Josef Eibinger. Er glaubt an „keinen Nutzen“, die Stadt dagegen erwartet Einsparungen von bis zu 20 Tonnen Feinstaub.

Im ersten Quartal des heurigen Jahres gab es in Graz laut Verkehrsclub 47 Tage mit Feinstaub-Grenzwertüberschreitungen (im Gesamtjahr 2009 waren es 46). Erlaubt sind maximal 25 Tage pro Jahr.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.04.2010)

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