"Sans Papiers": Nigerianer ohne Garantie abgeschoben

Sans Papiers Abschiebung
Sans Papiers Abschiebung(c) APA/HERBERT NEUBAUER (Herbert Neubauer)
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Ein Monat nach seiner Abschiebung erhebt ein Nigerianer Vorwürfe gegen die Polizei: Er sei ohne Heimreisezertifikat abgeschoben worden. Damit garantiert der Heimatstaat, den Abgeschobenen aufzunehmen.

Am 4. Mai wurden 21 Personen nach Nigeria abgeschoben, unter ihnen zwei Fußballer des "FC Sans Papiers". Nun erhebt einer der beiden Vorwürfe gegen die Polizei: Er sei ohne Heimreisezertifikat abgeschoben worden, sagte er zu "derstandard.at". Mit diesem Schreiben garantiert die Botschaft des Heimatlandes, dass die Person aufgenommen und beschützt werde. Außerdem seien ihm im Polizeianhaltezentrum Roßauer Lände ärztliche Behandlung, Rechtsbeistand und vier Tage lang die Benützung der Dusche verweigert worden.

Die Bundespolizeidirektion weist die Vorwürfe zurück. Der Abgeschobene habe "sicher" ein Heimreisezertifikat gehabt. Wenn er ärztliche Behandlung verlangt habe, sei ihm diese sicher gewährt worden. Den Unterlagen zufolge habe es auch ein Gespräch mit einem Rechtsberater gegeben - allerdings im Beisein zweier Polizisten, die Tim Außerhuber vom MigrantInnenverein St. Marx kritisiert.

(Red.)

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