Stadtwache bedroht: Neue Diskussion um Pfefferspray

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Zwei Mitglieder der Linzer Stadtwache wurden mit einem Messer bedroht. ÖVP und FPÖ sehen dies erneut als Anlass, Pfefferspray als "Bewaffnung" für den Ordnungsdienst zu fordern. Der Bürgermeister winkt ab.

Zwei Mitglieder der umstrittenen Linzer Stadtwache sind am Mittwochabend von einem Unbekannten mit einem Messer bedroht worden. Die beiden zogen sich zurück und verständigten die Polizei, der Angreifer entkam.

Nun verlangen FPÖ und ÖVP, dass der Ordnungsdienst - so die offizielle Bezeichnung - mit Pfefferspray ausgerüstet wird. Das berichten verschiedene Zeitungen am Freitag.

Diskussion um "Bewaffnung" der Stadtwache

Der Zwischenfall ereignete sich in einem Park im Süden von Linz: Ein Mann kam auf die beiden Ordnungshüter zu, fuchtelte mit einem Messer herum uns sagte: "Geht´s weg, sonst stech' ich euch ab", schildert Bettina Gollner von der Polizei Linz den Vorfall. Die beiden hätten sich zurückgezogen und die Exekutive verständigt, der Unbekannte habe sich in der Zwischenzeit aus dem Staub gemacht. Einige Jugendliche, die sich in der Nähe aufhielten, gaben an, nichts gesehen zu haben. Von dem Angreifer fehlte vorerst jede Spur.

Der Vorfall heizt nun die Diskussion um die "Bewaffnung" der Stadtwache, die derzeit lediglich mit Kamera und Handy ausgerüstet ist: "Pfefferspray wäre naheliegend, weil er relativ unproblematisch ist", so FPÖ-Sicherheitsstadtrat Detlef Wimmer zu den "Oberösterreichischen Nachrichten". "Es ist natürlich die Frage, wie wirksam er gegen ein Messer ist." Auch ÖVP-Vizebürgermeister Erich Watzl will den Ordnungshütern Reizgas "als Mittel zur Selbstverteidigung mit auf den Weg geben", sagte er zu "Heute".

Auch Ordnungsdienst skeptisch

SP-Bürgermeister Franz Dobusch, der dem Ordnungsdienst anfangs skeptisch gegenüberstand, aber als Zugeständnis an FPÖ und ÖVP schließlich zustimmte, lehnt Pfeffersprays ab: "Darin liegt nicht das Heil aller Dinge. Wir sollten den Ordnungsdienst ein paar Monate arbeiten lassen." Die Grüne Klubobfrau Gerda Lenger sieht sich in ihrer Ablehnung der Stadtwache bestätigt: "Der Vorfall zeigt nur, dass wir mehr Polizei brauchen."

Auch Ordnungsdienst-Geschäftsführerin Martina Steininger steht dem Bewaffnungs-Vorschlag skeptisch gegenüber: "Was hätte da ein Pfefferspray genützt?" Ihrer Ansicht nach hätten sich die beiden Mitarbeiter völlig richtig verhalten. "Der Hauptaufgabenbereich sind Verwaltungsübertretungen. Der Ordnungsdienst ist nicht gedacht als Polizeiersatz."

(APA/red.)

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