Ein DNA-Test brachte Gewissheit: Erstmals wurde im Gebiet rund um den Schneeberg ein Wolf nachgewiesen. Für Menschen besteht keine Gefahr, beruhigt der Wolfbeauftragte des Landes.
Im Schneeberggebiet ist erstmals ein Wolf nachgewiesen worden: Mittels Speichelproben an neun gerissenen Schafen konnte bewiesen werden, dass ein Wolf die Tier getötet hat, berichtet ORF Niederösterreich.
Der Landwirt Johann Steiner hatte die toten Schafe am 22. September auf seiner Weide entdeckt. Zunächst waren Polizei und Jägerschaft von einer Hundeattacke ausgegangen. Der Landwirt alarmierte aber den Wolfbeauftragten des Landes, Georg Rauer. Dieser nahm Speichelproben aus den Bisswunden und konnte per DNA-Test nachweisen, dass es sich bei dem Angreifer um einen Wolf handelt - eine Premiere für den Experten.
Jäger suchen nach Wolf
Das Tier stammt laut Rauer aus der italienischen Wolfspopulation. Es könnte sich um einen jener beiden Wölfe handeln, die sich in den vergangenen zwei Jahren im steirischen Wechselgebiet bzw. in den Fischbacher Alpen aufgehalten haben dürften. Wie lang das Tier in dem Gebiet gewesen bzw. ob es immer noch dort ist, könne man aber nicht sagen.
Weitere Spuren oder Schäden seien jedenfalls bisher nicht entdeckt worden. Die Jäger wurden aber angehalten, die Augen offen zu halten - etwa nach gerissenen Wildtieren oder Fährten im Winter. "Wenn sich der Wolf länger dort aufhält, wird er sicher wieder gesehen", so Rauer. Menschen bräuchten aber keine Angst zu haben - das Raubtier sei scheu und der Mensch keine Beute.
Unklar ist bisher noch, ob es sich um ein Männchen oder ein Weibchen handelt. Entsprechende Analysen sollten demnächst abgeschlossen sein, so der Wolf-Experte. Dass es mehrere Tiere in der Umgebung gebe, sei aber "sehr unwahrscheinlich". Wölfe würden größere Distanzen nur einzeln zurücklegen.
Entschädigung für Landwirt
Für den Schaden, der dem Bauern durch die gerissenen Schafe entstanden ist, kommt eine Versicherung des NÖ Landesjagdverbandes auf. Diese sei ursprünglich für Bären abgeschlossen und im vergangenen Jahr auf Wölfe erweitert worden, erklärte Verbandsobmann Peter Lebersorger. Gejagt werden dürfen die Tiere nicht.
(APA/Red.)