Witwer mit drei Kindern droht Abschiebung

Mongole lebt seit 2004 in Klagenfurt. In seiner Heimat droht ihm die Verhaftung.

[KLAGENFURT/APA]Einem alleinerziehenden Asylwerber (38) und seinen drei Kindern (zwischen sechs und 15) aus Klagenfurt droht die Abschiebung in die Mongolei. Laut einem Bericht der „Kärntner Tageszeitung“ („KTZ“) würde der Mann in seiner Heimat sofort verhaftet. Er soll in einem Militärgerichtsverfahren unschuldig zu dreizehn Jahren Haft verurteilt worden sein. Ein Asylantrag wurde abgelehnt.

Die Begründung im Asylbescheid lautet, es könne „nicht festgestellt werden, dass der Beschwerdeführer im Heimatland von staatlichen Organen oder von Privatpersonen bedroht oder verfolgt wird“. Laut „KTZ“ sei der Mann jedoch von einem Militärgericht verurteilt worden und habe sich nicht verteidigen können. Ein Rechtsanwalt beeinspruchte den Bescheid, die Fremdenpolizei legte dem Mann aber nahe, Österreich freiwillig zu verlassen, ansonsten würden er und seine Kinder abgeschoben. Seit 2004 befindet sich die Familie in Klagenfurt, die Kinder beherrschen nicht einmal die mongolische Sprache. Sie haben auch keine Verwandten in der Mongolei, die sich um sie kümmern könnten. Die Mutter der drei wurde bei einem Verkehrsunfall 2005 in Kärnten getötet und ist in Klagenfurt begraben. Die Kinder seien bestens integriert, die Älteste war sogar Schulsprecherin.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.11.2010)

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