NÖ: Land will defizitäre Skigebiete übernehmen

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Annaberg Land (c) Gemeinde Annaberg
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Niederösterreich verhandelt mit acht Gemeinden über die Übernahme ihrer defizitären Liftgesellschaften. Auch mit Annaberg gibt es Gespräche. Die Grünen sprechen von einer "Schnapsidee".

Das Land Niederösterreich plant, die defizitären Skigebiete von acht Gemeinden zu übernehmen. Einem "NÖN"-Bericht zufolge interessiert sich das Land - in Gestalt der „ecoplus"-Beteiligungsgesellschaft - für die Liftgesellschaften in Mitterbach, Mönichkirchen und Sankt Corona am Wechsel sowie für fünf andere Gebiete.

Zu welchen Bedingungen das Land zu einer Übernahme bereit ist, ist noch nicht bekannt, im Büro der zuständigen Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) gibt man sich zugeknöpft: "Die Gespräche laufen alle Richtungen", sagt ein Sprecher.

Annaberg: Verlust von 476.000 Euro

Auch die Gemeinde Annaberg ist in die Gespräche eingebunden: „Das Land ist vor einigen Monaten mit der Idee an uns herangetreten, mehrere Skigebiete unter einer Dachgesellschaft zu bündeln", bestätigt Bürgermeisterin Petra Zeh (ÖVP) gegenüber der „Presse". Sie hofft jetzt darauf, die Verhandlungen bald zu einem erfolgreichen Abschluss bringen zu können.

Das ist kein Wunder, wenn man sich die Bilanz der Annaberger Liftgesellschaft ansieht: Trotz Auflösung von Rücklagen in Höhe von mehr als drei Millionen Euro hat die Gesellschaft, die zu hundert Prozent der 572-Einwohner-Gemeinde gehört, im vergangenen Jahr 476.000 Euro Verlust geschrieben - ein Fünftel der Gemeindeausgaben im Jahr 2009. Nachsatz der Bürgermeisterin: „Keinem Skigebiet in Niederösterreich geht es wirtschaftlich gut."

Kritik kommt von den niederösterreichischen Grünen: Steuergeld in eine schmelzende Branche zu stecken, sei eine "Schnapsidee", so die grüne Landtagsabgeordnete Helga Krismer. Gerade im Licht des Klimawandels sei klar, dass die Zukunft des Tourismus im Land nicht im Wintersport liegen könne.

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