Planung für Straßenbahn 13 auf Schiene

Alternative zum Bus. Die Stadt Wien hat eine Machbarkeitsstudie gestartet, um den 13A zur Straßenbahn umzuwandeln. Auch auf der Linie 48A wird dies geprüft.

Wien/Eko. Für eines der grünen Prestigeprojekte in Wien könnte es ernst werden: Die Umstellung der schwer überlasteten Buslinie 13A auf Straßenbahnbetrieb soll nun auf Schiene gebracht werden. Die für Stadtentwicklung und Stadtplanung zuständige Magistratsabteilung 18 wurde bereits damit beauftragt, eine Machbarkeitsstudie zu erstellen, wie Grünen-Gemeinderat Rüdiger Maresch der „Presse“ bestätigt. Für den 13A, aber auch gleich für die Linie 48A, die vor allem für Neubau und Ottakring eine wichtige Verbindung darstellt.

Dabei soll vor allem die technische Machbarkeit im Mittelpunkt stehen, etwa die Frage, wie eine Straßenbahn durch die teils extrem steilen und engen Gassen im siebenten und achten Bezirk kommen kann. Aber auch, welche Folgen ein Umbau für die anderen Verkehrsteilnehmer hätte – etwa den Verlust von Parkraum, der vor allem die Josefstadt treffen würde.

Die Planer können beim 13A auf mehrere schon existierende Studien zurückgreifen, etwa ein Papier des Fahrgastbeirats oder eine TU-Abschlussarbeit, die sich genau diesem Thema widmen.

Im Rahmen eines Diskussionsabends der Grünen in der Josefstadt am Donnerstag stellte Martin Niegl, Mitautor der letzteren Studie, einige denkbare Varianten vor, mit denen auch enge Gassen bewältigbar sein sollen. So gebe es etwa die Möglichkeit einer sogenannten Gleisverschränkung, dass also zwei Schienenstränge an engen Stellen zu einem Gleis zusammengehen. Internationale Beispiele hätten gezeigt, dass ein solches System mit der richtigen Abstimmung der Züge gut funktioniert.

Kollaps auf dem Hauptbahnhof

Dass es dringend eine Lösung für Wiens meistfrequentierte Buslinie mit rund zwölf Millionen Fahrgästen pro Jahr braucht, wird von kaum jemandem bezweifelt. Denn mit der Eröffnung des Hauptbahnhofs im Jahr 2013 wird der 13A ein wichtiger Zubringer – in Anbetracht der schon jetzt ständig überfüllten Busse droht ein Kollaps.

Umso wichtiger scheint es, dass die Machbarkeitsstudie möglichst zügig Ergebnisse bringt. Und dass der Koalitionspartner SPÖ das grüne Prestigeprojekt auch unterstützt – denn von Euphorie ist die Bürgermeisterpartei nicht gerade erfüllt. „Wenn alles machbar ist, sind wir die Letzten, die sich querlegen“, sagt Verkehrssprecher Karl-Heinz Hora. Aber man müsse alle Rahmenbedingungen abklären, etwa Auswirkungen für umliegende Straßen oder Lieferverkehr.

Und natürlich braucht man auch die Zustimmung der betroffenen Bezirke – denn über sie will man „nicht drüberfahren“, wie Maresch es nennt. Bisher gab es vonseiten der Bezirksvorsteher aber eher wenig Begeisterung. So stemmt sich etwa die Josefstädter VP-Bezirksvorsteherin gegen das Projekt, weil sie um Parkplätze fürchtet. Doch berichtet ihr grüner Vize Alexander Spritzendorfer, dass der Bezirk an der Umsetzung arbeite – und im Bezirk haben Rot, Grün und die Abspaltung „Echt Grün“ die Mehrheit.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.01.2011)

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