Ehefrau erschlagen: Verdächtiger lag tot in Pkw

Mord Nussdorf Ehemann
Mord Nussdorf Ehemann(c) APA/Neumayr/MMV (Neumayr/mmv)
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Der 48-jährige Bosnier soll auf der Flucht mit seinem Audi in die Salzach gerast sein. Jetzt wurden Fahrzeug und Leiche geborgen.

Fünf Tage nach dem Mord an einer 41-jährigen Frau in Nußdorf am Haunsberg (Flachgau) am vergangenen Samstag ist am Donnerstag nur mehrere hundert Meter vom Tatort entfernt ein Fahrzeug mit der Leiche des verdächtigen Ehemanns in der Salzach gefunden worden. Damit wurde jene Vermutung zur Gewissheit, dass sich der 48-jährige Mann nach der Bluttat vom vergangenen Samstag das Leben genommen hatte.

Der 48-jährige Bosnier hatte laut Polizei seine 41-jährige Ehefrau am vergangenen Samstag mit einer Eisenstange in der gemeinsamen Wohnung in Nußdorf erschlagen und war danach in seinem Audi Q5 geflüchtet. Das Auto wurde am Donnerstag samt der Leiche in Tatortnähe aus der Salzach geborgen.

Die gerichtsmedizinische Obduktion brachte einen Tag später die Gewissheit, dass es sich um den tatverdächtigen 48-Jährigen handelt. Der Bosnier ist in seinem Wagen ertrunken. "Wir nehmen an, dass er bald nach der Tat mit dem Auto in die Salzach gefahren ist", sagte Josef Holzberger vom Landeskriminalamt Salzburg. "Wir können jetzt auch mit ziemlicher Sicherheit ausschließen, dass es keine anderen Täter gibt."

Von Polizeihubschrauber entdeckt

Die Besatzung eines Polizeihubschraubers hatte zuvor gegen 13 Uhr während eines erneuten Fahndungsfluges ein verdächtiges Objekt in dem Fluss geortet. "Das Wasser in der Salzach ist weniger geworden, weil es in den letzten Tagen kaum Niederschläge gegeben hat. In der Salzach war eine untypische Strömung zu sehen", schilderte Major Waltl.

Nach mehreren Stunden wurde das zur Gänze versunkene Fahrzeug gegen Abend mit Hilfe von Tauchern der Salzburger Berufsfeuerwehr und eines Kranes aus dem Wasser gezogen. Die Bergung gestaltete sich schwierig, da die Strömung sehr stark war. Die Taucher fanden das Auto mit verschlossenen Fenstern vor, am Steuer saß der tote Wagenlenker. An dem Einsatz beteiligte sich auch die Freiwillige Feuerwehr Oberndorf.

Der Auffindungsort des Wagens befand sich nur einige hundert Meter von der Mietwohnung im Ortsteil Pabing entfernt, wo auch der Mord begangen worden war. Der Verdächtige hatte sich nach der Bluttat am Samstagnachmittag in sein Auto gesetzt und war mit Vollgas davongebraust. Er touchierte ein Garagentor, einen abgestellten Pkw und fuhr auch mehrere Mülltonnen um. Die Ermittler gingen davon aus, dass der Audi schwer beschädigt wurde und der Verdächtige deshalb nicht weit kommen konnte. Schon damals lag die Vermutung nahe, dass der Mann Selbstmord begangen hatte.

Der als jähzornig geltende Mann soll seine Frau während eines Streites im Schlafzimmer mit der Eisenstange mindestens zehnmal auf den Kopf geschlagen haben. Das hat die Obduktion der Leiche ergeben. Die Mutter zweier Söhne wurde blutüberströmt und umgeben von 500 Euro-Scheinen gefunden. Ein Nachbar, der Schreie hörte, hatte die Einsatzkräfte alarmiert. Doch für die Frau kam jede Hilfe zu spät. Über die Höhe des Bargeldbetrages hüllt sich die Polizei in Schweigen. Das Geld habe mit der Tat an sich nichts zu tun, hieß es. Die beiden hinterbliebenen Kinder wurden in die Obhut von Verwandten übergeben.

(APA)

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