Salzburgs Domprediger Peter Hofer nahm bei der Sonntagsmesse im Dom zu den Missbrauchsvorwürfen Stellung. Er habe sexuelle Kontakte zu einer Frau gehabt, den Vorwurf der Vergewaltigung weist er aber strikt zurück.
Salzburg/C.L. „Wenn ich jemanden gekränkt, verärgert oder enttäuscht habe, bitte ich um Verzeihung.“ Mit dieser Erklärung nahm Salzburgs Domprediger Peter Hofer bei der Sonntagsmesse im Dom zu den gegen ihn erhobenen Missbrauchsvorwürfen Stellung. Er habe sexuelle Kontakte zu einer jungen Frau gehabt, den Vorwurf der Vergewaltigung oder des Missbrauchs weist Hofer aber strikt zurück.
In seiner Pfarre St. Jakob am Thurn hat er die Causa mit dem Pfarrgemeinderat besprochen. Die Gemeinde hat ihm das Vertrauen ausgesprochen. Auf seine Worte im Dom habe er nur positive Reaktionen erhalten, sagte Hofer zur „Presse“. Eine 47-jährige Salzburgerin erklärt, dass sie in den 1980er-Jahren zwischen dem 16. und 22. Lebensjahr vom damaligen Leiter der Stadtpfarre Salzburg-Nonntal hunderte Male vergewaltigt worden sei. Vor zwei Jahren hatte sich die Frau an die Opferschutzstelle der Erzdiözese gewandt und Anzeige erstattet. Die Sache sei verjährt, sagte Staatsanwältin Barbara Feichtinger.
Von der Klasnic-Oberschutzkommission wurde die Salzburgerin als Opfer anerkannt. Der Vorwurf der Vergewaltigung sei „völlig aus der Luft gegriffen“, wehrt sich Hofer. Es seien mit der Frau wie mit Hofer Gespräche geführt worden, sagte der Pressesprecher der Erzdiözese, Wolfgang Kumpfmüller: „Es steht Aussage gegen Aussage.“ Hofer bleibe im Amt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.03.2011)