Linzer Stadtwache mit Böller beworfen

Linzer Stadtwache Boeller beworfen
Linzer Stadtwache Boeller beworfen(c) Fabry Clemens
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Ein Mitarbeiter erlitt nach der Explosion einen Hörsturz. Es sei der 16. Angriff seit dem Start der Stadtwache, sagt die Gewerkschaft und verlangt einen besseren Schutz für die Ordnungshüter.

Drei Mitarbeiter der Linzer Stadtwache sind am Dienstagabend von Unbekannten mit einem Böller beworfen worden. Einer von ihnen erlitt einen Gehörsturz und musste ins Spital eingeliefert werden. Laut einer Presseaussendung des Landessekretärs der Gewerkschaft vida, Manfred Zolles, am Freitag müsse der Mann sogar mit bleibenden Schäden rechnen.

"Seit Oktober haben wir 16 Fälle dokumentiert, bei denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsdienstes beschimpft, tätlich angegriffen oder mit Zigaretten und Getränkeflaschen beworfen wurden", so Zolles. Die Betroffenen hätten die Vorfälle zwar ihren Vorgesetzten gemeldet, bisher seien die Beschwerden aber stets "bagatellisiert" worden, kritisiert der Gewerkschaftssekretär. Er forderte die Stadt auf, besser für die Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu sorgen. Die zuständige Bezirksverwaltungsdirektorin Martina Steininger wies die Vorwürfe zurück: Sie habe erst diese Woche von den den Angriffen erfahren. FPÖ und ÖVP hatten bereits nach einem ähnlichen Vorfall vergangenen Herbst verlangt, dass die Stadtwache mit Pfefferspray ausgerüstet wird.

Zolles verlangt eine Änderung des Strafrechts, um Dienstnehmer besser vor Gewalt am Arbeitsplatz schützen zu können: "Jede Körperverletzung, die an einem Menschen während seiner Berufsausübung begangen wird, soll automatisch als schwere Körperverletzung verfolgt werden", forderte der vida-Landessekretär.

18 Mann auf den Linzer Straßen im Einsatz

Der Linzer Ordnungsdienst - die Bezeichnung "Stadtwache" wurde im Ringen um einen politischen Kompromiss abgeändert - ist seit 1. September 2010 in Linz im Einsatz. Die 18-köpfige Mannschaft soll mit Oktober auf 30 Leute aufgestockt werden. Hintergrund dürfte die Änderung des oberösterreichischen Polizeistrafgesetzes sein, wonach Ordnungsdienste das neu erlassene Bettelverbot überwachen dürfen.

(APA)

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