Zahl der Ehescheidungen in Österreich gesunken

Symbolbild Ehe
Symbolbild Ehe(c) Clemens Fabry
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Im Jahr 2010 wurden in Österreich 17.442 Ehen rechtskräftig geschieden. Mit 49,4 Prozent war die Gesamtscheidungsrate in Wien am höchsten.

10,5 Jahre betrug die mittlere Dauer der 17.442 in Österreich im Vorjahr geschiedenen Ehen. Immerhin etwa vier Monate länger als im Jahr davor. Das gab die Statistik Austria am Donnerstag bekannt. Die Zahl der Ehescheidungen ist 2010 um 7,3 Prozent niedriger als im Vorjahr, sie kommt damit auf das Niveau von vor zwölf Jahren. Die Gesamtscheidungsrate, also die Wahrscheinlichkeit, mit der jetzt geschlossene Ehen bei unverändertem Scheidungsverhalten durch eine Scheidung enden werden, war 2010 mit 43 Prozent so niedrig wie zuletzt im Jahr 2000.

Die Scheidungen erfolgten zu 87 Prozent in beiderseitigem Einvernehmen. Insgesamt 19.574 Kinder, davon 13.657 minderjährig, waren von der Scheidung ihrer Eltern betroffen. Das durchschnittliche Alter der Männer bei der Trennung betrug 43,4 Jahre, jenes der Frauen 40,8 Jahre.

Innerhalb des ersten Ehejahres wurden 1,6 Prozent geschieden, weitere 4,6 Prozent im Lauf des zweiten Jahres. Insgesamt erfolgte fast die Hälfte aller Scheidungen in den ersten zehn Ehejahren (48,2 Prozent), weitere 39,7 Prozent nach zehn bis unter 25 Jahren. Etwa jedes achte Paar trat erst nach der Silberhochzeit den Gang zum Scheidungsrichter an, darunter 18 Paare nach der Goldenen Hochzeit.

Die Gesamtscheidungsrate war im Bundesländervergleich in Wien mit 49,4 Prozent am höchsten und in Oberösterreich mit 36,7 Prozent am niedrigsten. In Vorarlberg (47,2 Prozent) und in Niederösterreich (46,6 Prozent) lag diese Rate über dem Österreichwert (43,0 Prozent). Deutlich unter dem Bundesdurchschnitt war die Rate neben Oberösterreich (36,7 Prozent) auch in Tirol (37,8 Prozent). In allen anderen Bundesländern lag diese ebenfalls unter dem Durchschnitt. Die Rangfolge lautet dabei: Burgenland (41,8 Prozent), Steiermark (39,9 Prozent), Kärnten (39,3 Prozent) und Salzburg (38,8 Prozent).  

(APA)

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