Fall Kührer: Verdächtiger Wagen in Litauen untersucht

FALL KÜHRER: KNOCHENTEILE GEFUNDEN
FALL KÜHRER: KNOCHENTEILE GEFUNDEN(c) APA/GEORG HOCHMUTH (Georg Hochmuth)
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Ein Auto, das einst dem Verdächtigen Michael K. gehörte, wurde auf Faserspuren untersucht. Die Auswertung wird mehrere Wochen dauern.

Im Kriminalfall Julia Kührer gibt es dem ORF Niederösterreich zufolge einen neuen Ermittlungsansatz: In Litauen sei ein Auto aufgetaucht, das damals dem im zusammenhang mit dem Fall verdächtigten Wieners Michael K. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg bestätigte die Ermittlungen.

Die Leiche der fünf Jahre vermissten 16-Jährigen wurde Ende Juni in einem Keller im Weinviertel entdeckt. Michael K. ist der Verfügungsberechtigte über das Grundstück, er wure mittlerweile aus der Untersuchungshaft entlassen. Für die Staatsanwaltschaft besteht jedoch weiterhin der  Verdacht, dass der 50-Jährige etwas mit dem Tod der jungen Frau zu tun habe.

Faserspuren im Auto sichergestellt

Das Fahrzeug soll nun nun in der Vorwoche sichergestellt und bereits vom Landeskriminalamt untersucht worden sein. Dabei seien rund 80 Spuren sichergestellt worden, berichten die Niederösterreichischen Nachrichten. Der Wagen, den K. nach dem Verschwinden des Mädchens verkauft hat, soll seither mehrmals den Besitzer gewechselt haben. Seitens des Bundeskriminalamts gibt es dazu keine Stellungnahme, so der ORF NÖ.

Von der Staatsanwaltschaft Korneuburg hieß es am Mittwoch, dass gefundene Faserspuren nun auf DNA untersucht würden. Das wird mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Ob oder welche Ermittlungsansätze in dem Fall noch verfolgt werden, beantwortete er nicht.

Skelett nach fünf Jahren gefunden

Die Schülerin aus Pulkau im Bezirk Hollabrunn verschwand am 27. Juni 2006. Nach jahrelangen Ermittlungen rollte das Bundeskriminalamt den Fall im neu auf, wieder wurde jedem Hinweis nachgegangen. Im Mai 2010 wurden drei Verdächtige festgenommen, mit denen das Mädchen einer Zeugenaussage zufolge zuletzt gesehen worden war - aber kurz darauf mangels Indizien wieder enthaftet.

Am Abend des 30. Juni 2011 entdeckten dann Nachbarn - durch Zufall, wie es hieß - das Skelett des Mädchens in einem Erdkeller auf einem Grundstück im nahen Dietmannsdorf. Auch Überreste von Schulbüchern und einer blauen Decke wurden gefunden.

Zahnanalysen und DNA-Tests bestätigten die Identität der Leiche. Der für die Ermittler tatverdächtige 50-Jährige wurde festgenommen, der zuständige Richter verneinte jedoch das Vorliegen eines dringenden Tatverdachts und verhängte keine U-Haft. In der Folge lehnte das Oberlandesgericht die Beschwerde der Staatsanwaltschaft gegen die Enthaftung ab. Michael K. selbst beteuerte in zahlreichen Medien seine Unschuld, Unbekannte hätten die Tote auf seinem Grundstück abgelegt.

(APA)

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