Eine tätowierte Ballerina bewirbt den Opernball

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bt(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
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Desirée Treichl-Stürgkh gab am Dienstag erste Details bekannt. Ebenso ausverkauft wie der Opernball ist der Philharmonikerball, für den im Musikvereinssaal vier neue Logen eingebaut wurden.

Wien/Tes. Eine anmutige Ballerina, die ihr Gesicht halb hinter einem Fächer versteckt – und auf Armen und Dekolleté Tätowierungen trägt. Aufziehen kann man sie auch, wie der Drehschlüssel in ihrem Rücken verrät. Nicht gerade brav-traditionell gibt sich das heurige Opernballplakat, das am Dienstag vorgestellt wurde. Seine Schöpferin, die Künstlerin Zoe Byland, verweigert Erklärungshilfen: „Ich überlasse die Interpretation dem Betrachter.“

Traditionell immerhin ist das Vorgehen von Ballorganisatorin Desirée Treichl-Stürgkh, die die Neuigkeiten zum Ball am 16. Februar häppchenweise preisgibt. Wie im Vorjahr wurde das Ballplakat von einer Künstlerin der „Bäckerstraße 4“, einer Plattform für junge Kunst, entworfen. Byland hatte sich Treichl-Stürgkh expliziert gewünscht, weil ihre Arbeit „so anders ist als alles bisher“. Neu ist auch, dass es das Sujet als Postmarke gibt, und dass die 160 Herren der Eröffnungspaare wie die Damen mit einem Geschenk nach Hause gehen: Der Wiener Juwelier Heldwein stattet das Jungherrenkomitee mit Manschettenknöpfen aus. Glücksspielen wird man auch heuer können – die Casinos Austria sind (heuer zugunsten der Volkshilfe) zum 32.Mal dabei.

Krise wird weggetanzt

Von einer Krise in Zeiten des Triple-A-Verlusts will man jedenfalls nichts spüren: Die Zuschauerkarten sind ohnehin „seit dem ersten Tag nach dem letzten Ball“ ausverkauft, sagt Ballgeneralsekretärin Eva Dintsis. Auch die Logen sind schon seit dem Frühjahr weg, derzeit würden nur noch zurückgegebene Karten neu vergeben. Auch bei den Politikereinladungen sei „kein Unterschied zum Vorjahr“ erkennbar.

Fürs Erste steht – auch für die Politik – allerdings der Philharmonikerball am Donnerstag an. Mit wem genau zu rechnen ist, konnte man bei den Philharmonikern noch nicht sagen, „weil das oft von kurzfristigen Terminen abhängt“. Generell erkennt man auch hier kein Zeichen von Sparzwang. „Wir waren selbst neugierig“, heißt es im Ballbüro, „aber es läuft wie immer.“ So gut, dass Ballchef Andreas Großbauer ob der großen Nachfrage nach Logen heuer den Balkon-Mitte extra zu vier Logen umbauen ließ. Die seit 10.Jänner erhältlichen Karten sind seit Montag ausverkauft. Empfangen werden die Gäste – erstmals – schon vor dem Haus mit Fanfarenklängen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.01.2012)

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