Polizei warnt: Immer mehr falsche Beamte unterwegs

Polizei warnt Immer mehr
Polizei warnt Immer mehr(c) APA (ROBERT JAEGER)
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Unechte Polizisten versuchen nun öfter, bei "Verkehrskontrollen" abzukassieren. Eine offizielle Statistik gibt es nicht.

Wien/Eisenstadt. Es gibt weder im Innenministerium (BMI) noch im Bundeskriminalamt Aufzeichnungen darüber, wie oft im vergangenen Jahr falsche Polizisten „Verkehrskontrollen“ durchgeführt haben. Dennoch heißt es im BMI: „Es sieht so aus, als wäre die Zahl gestiegen.“ Allein im Burgenland sind drei Fälle aus den vergangenen Wochen bekannt. Im Herbst kassierten unechte Uniformierte von einer Lenkerin auf der Brennerautobahn (Tirol) Strafgeld. Und im August beschlagnahmten falsche Polizisten auf der Westautobahn in Niederösterreich sogar einen Pkw.

Verwundert zeigt man sich bei der Polizei, dass – so berichten Geschädigte – offenbar auch Ausländer derartige Amtsanmaßungsdelikte begehen. In einem Fall aus dem Burgenland gab das Opfer an, die „Polizisten“ seien in einem Wagen mit ungarischem Kennzeichen gefahren und hätten auch mit ungarischem Akzent „geamtshandelt“.

Ausweis und Dienstnummer

Wie kann man nun erkennen, ob man von falschen oder echten Polizisten gestoppt wurde? Karl-Heinz Grundböck aus dem Innenministerium meint, bei Verkehrskontrollen mit Zivilfahrzeugen seien die Beamten in den meisten Fällen in Uniform unterwegs – und nie in einem Dienstfahrzeug mit ausländischem Kennzeichen. Allerdings gibt es auch Kontrollen, die von Beamten in Zivilkleidung durchgeführt werden. „Bei Unklarheiten sofort den Dienstausweis verlangen oder auch eine Visitenkarte mit der Dienstnummer des Beamten“, rät Grundböck.

Zudem werde ein Organmandat auf einem standardisierten Block ausgestellt, sagt Grundböck zur „Presse“. „Und niemals auf einem normalen Zettel.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.02.2012)

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