Bayern: Hubschrauber am Weg nach Salzburg abgestürzt

Bayern Hubschrauber nach Salzburg
Bayern Hubschrauber nach SalzburgLennart Preiss/dapd
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Die in Österreich registrierte Maschine geriet in Brand. Keiner der vier Insassen - sie waren junge Deutsche - überlebte den Absturz.

Einen Tag nach dem Absturz eines zivilen Hubschraubers mit vier Toten in Bayern war am Sonntag die Ursache des Unglücks noch unklar. Die vier Insassen wurden mittlerweile identifiziert: Es handelt es sich laut Polizei um den 26-jährigen Piloten sowie einen 29-jährigen Mann und zwei Frauen im Alter von 22 und 25 Jahren. Sie stammen alle aus dem Raum Lauf/Pegnitz (Landkreis Nürnberger Land/Bayern). Derzeit werden die Wrackteile geborgen. "Die Ermittlungen zur Flugunfallursache dauern an", teilte die Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd am Sonntag zu Mittag mit.

Laut der Betreiberfirma des in Salzburg registrierten Helikopters vom Typ Robinson R44 war der Pilot ein Deutscher. "Wir haben die Maschine an ihn für einen privaten Flug verchartert. So weit wir wissen, dürften auch die Insassen Deutsche sein", sagte Christian Stichlmair, Servicemanager der Firma Heli Aviation GmbH mit Sitz in Augsburg, zur APA. Das Unternehmen betreibt eine Flugschule und einen Hubschrauber-Verleih, eine Niederlassung befindet sich auch in Salzburg.

Stichlmair erklärte, dass der Hubschrauber mit dem Kennzeichen OE-XKS "ziemlich neu, so um die vier Jahre alt" gewesen und ständig gewartet worden sei. Vermutlich hätten die schlechten Sichtbedingungen zu dem Absturz geführt, aber das müsse die amtliche Fluguntersuchung klären, meinte Stichlmair.

Schlechte Wetterbedingungen

"Der Hubschrauber war am Samstag in Worms gestartet. Der Pilot legte einen Tankstopp in Augsburg ein und war dann gegen 16.10 Uhr in Richtung Flughafen Salzburg weitergeflogen", erklärte Polizeisprecher Bezold. Die Ermittlungen zur Absturzursache durch die deutsche Bundesanstalt für Fluguntersuchung werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen. "Was wir derzeit wissen ist, dass die Wolken ziemlich tief lagen und die Sichtbedingungen schlecht waren."

Gegenstand der Untersuchung werde auch das Gespräch des Piloten mit dem Tower des Flughafens Salzburg sein, auch die aufgezeichneten Flugbewegungen werden überprüft, sagte Bezold. Der Pilot hatte laut Austro Control dem Personal des Towers angekündigt, dass er wahrscheinlich eine Notlandung vornehmen müsse. Dann brach aber der Funkkontakt ab.

Gegen 17.15 Uhr stürzte die Maschine in einem bewaldeten Gebiet am Teisenberg bei Neukirchen südlich der Autobahn A8 ab. Die Stelle liegt etwa 30 Kilometer von der Salzburger Grenze entfernt. Anrainer, darunter ein Einsatzleiter der Reichenhaller Bergwacht, hörten einen lauten Knall. Sie eilten zum Unfallort, um Erste Hilfe zu leisten, und setzten auch einen Notruf ab. Zahlreiche Einsatzkräfte und ein Rettungshubschrauber eilten herbei. Doch für die Insassen kam jede Hilfe zu spät.

Am Boden in Brand geraten

Der Hubschrauber ist am Boden in Brand geraten. Die Trümer lagen auf einer Fläche von 200 Quadratmetern verstreut. Es gab Hinweise, nach denen der Pilot durch plötzlich auftretenden Nebel beziehungsweise wegen der dichten Wolken die Orientierung verloren hatte.

Am Absturzort war zu erkennen, dass der Hubschrauber in etwa 15 bis 20 Metern Höhe gegen mehrere Nadelbäume flog. Zahllose Äste lagen am Boden, dazu tausende Trümmerteile. Ein Rotorteil hing noch in den Bäumen. "Am Sonntag um 11.00 Uhr beginnt die Bergung der Wrackteile", sagte Polizeisprecher Bezold. Über eine sogenannte Blackbox habe der Hubschrauber nicht verfügt.

(Ag.)

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