In einer ausgebrannten Wohnung in Wien-Meidling wurden am Freitag zwei Frauen mit Stichverletzungen gefunden.
[WIEN/APA/stög] In einer ausgebrannten Wohnung eines Hauses in der Böckhgasse in Wien-Meidling fanden Rettungskräfte Freitagmittag zwei schwer verletzte Frauen. Sie lebten zwar noch, starben aber kurz nach dem Eintreffen des Notarztes. Die Polizei schloss ein Gewaltverbrechen nicht aus.
Zunächst sah alles nach einem Zimmerbrand und somit nach einem Routineeinsatz für die Feuerwehr aus. Die Einsatzkräfte, die von einer Nachbarin verständigt worden waren, brachten zwei Frauen, die offenbar gemeinsam in der Wohnung lebten, ins Stiegenhaus. Ersthelfer stellten an den Verletzten jedoch schwere Stichverletzungen im Bereich des Oberkörpers fest. Zudem wiesen die beiden auch sichtbare Kopfverletzungen auf. Diese dürften durch Schläge mit einem schweren Gegenstand verursacht worden sein.
Reanimationsversuche scheiterten: „Die beiden starben noch im Stiegenhaus“, berichtete eine Polizeisprecherin der „Presse“. Bei den Opfern handelt es sich um eine Frau mittleren Alters sowie eine ältere Frau, deren Alter zunächst mit rund 90 Jahren angegeben wurde. Die Identitäten der beiden waren am frühen Abend jedoch noch nicht restlos geklärt.
Zwei Brandherde in Wohnung
Die Feuerwehr berichtete nach Abschluss des Einsatzes von zwei Brandherden in der Wohnung. Einer befand sich in einem großen Zimmer, der als Schlaf- und Wohnraum benutzt wurde. Ein zweiter Brandherd wurde in der Küche lokalisiert. Der Einsatzort liegt in dem mehr als 400 Wohnungen umfassenden Gemeindebau „Liebknechthof“ in der Nähe des Steinbauerparks. Eine Obduktion soll jetzt die genaue Todesursache klären.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.06.2012)