Kirchenbegehren schwach

Kirchenbegehren
Kirchenbegehren (c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER)
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Das „Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien“ hatte von Anfang an Probleme, Unterstützer zu finden.

Wien/Ib. Lange Zeit wurde das „Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien“ von seinem größten Gegner, der Kirche, ignoriert. Ein kluger Schachzug – ohne Streitereien zwischen Initiatoren und Religionsgemeinschaften schaffte es das Begehren nicht wirklich, viel Aufmerksamkeit zu bekommen.

Doch dann ließ Kardinal Christoph Schönborn eine Million Flugzettel drucken, in denen die Leistungen der katholischen Kirche aufgelistet wurden – und schon war Volksbegehren-Initiator Niko Alm in den Schlagzeilen. Damit schaffte es das Volksbegehren, mit seinen Forderungen an die Öffentlichkeit zu treten – doch was den Initiatoren auch fehlte, war die Unterstützung einer Parlamentspartei.

Der grüne Abgeordnete Peter Pilz sprach sich im März zwar noch für die Abschaffung des Konkordats aus – also jenes Vertrags, der die Verhältnisse der Republik zur katholischen Kirchenleitung im Vatikan regelt. Doch dann meldete sich Parteichefin Eva Glawischnig zu Wort: Man sei zwar grundsätzlich für eine Überprüfung des Konkordats in Richtung einer Abänderung der internationalen Verträge. Abschaffen wolle man es allerdings nicht. Auch sonst ließen sich nicht viele dazu mobilisieren, für das Volksbegehren zu unterschreiben.

Trennung von Kirche und Staat

Die Initiatoren des Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien fordern vor allem eine noch schärfere Trennung von Kirche und Staat. Dazu sollen etwa Bildungseinrichtungen von Religionsgemeinschaften nicht mehr gefördert werden. Es soll auch kein konfessioneller Unterricht mehr an Schulen stattfinden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.04.2013)

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