Neuer Bischof für Vorarlberg: Franziskus beruft Favoriten Elbs

ARCHIVBILD: BENNO ELBS
ARCHIVBILD: BENNO ELBSAPA/KATHOLISCHE KIRCHE VORARLBER
  • Drucken

Der 52-jährige Benno Elbs, bisher Administrator, wird Nachfolger Elmar Fischers, der vor eineinhalb Jahren aus Altersgründen abgetreten ist.

Wien/Feldkirch/D.n. Die 247.500Katholiken der jüngsten Diözese Österreichs (1968 gegründet) bekommen nach eineinhalb Jahren des Wartens einen neuen Bischof. Die Überraschung dabei: Eine (unangenehme) Überraschung blieb diesmal aus. Der erklärte Favorit von Priestern und Laien Vorarlbergs, der 52-jährige Benno Elbs, ist der Auserwählte.

Die Entscheidung des neuen Papstes Franziskus ist erst halb offiziell. Gestern, Dienstag, hat der Ministerrat, keine Einwände gegen Elbs erhoben. Wieso keine Einwände? Laut Konkordat könnte die Bundesregierung diese aus nicht näher definierten allgemein politischen Gründen erheben. Bisher ist Derartiges aber noch nie passiert. Die Regierung hat auch kein Vetorecht, der Vatikan ist letztlich frei, auch ohne Einvernehmen mit der Bundesregierung einen Bischof zu bestellen. Die offizielle Ernennung von Elbs durch den Papst wird für die nächsten Tage erwartet.

„Bei Nöten der Menschen“

„Ein Mensch, der im Geheimnis Gottes zu Hause ist und sein Herz bei den Sorgen und Nöten der Menschen hat.“ So lautete das Anforderungsprofil, das Elbs in einem „Presse“-Interview für das Bischofsamt im Dezember 2011, letztlich also für sich selbst, formulierte. Und er hat sich damals für Gespräche mit den Vertretern der Pfarrer-Initiative, die Reformen fordert, und gegen Sanktionen ausgesprochen. Gestern, Dienstag, war Elbs nicht erreichbar.

Neuer Bischof fuer Vorarlberg
Neuer Bischof fuer Vorarlberg

Die Bischofsweihe wird vor dem Sommer erfolgen. Elbs wird erst der Vierte sein, der in der Diözese Feldkirch den Hirtenstab ergreifen wird. Er folgt nach einem Interregnum mit ihm als Administrator Elmar Fischer nach. Dieser hat nach Erreichen der Altersgrenze (75 Jahre) seinen Rücktritt eingereicht, der Mitte November 2011 von Benedikt XVI. angenommen wurde. Schon unter Fischer hat Elbs als Generalvikar die Geschäfte der Diözese geführt. Davor hat sich der gebürtige Bregenzer als Rektor des bischöflichen Internats Marianum und des Pastoralamts unter Bischof Klaus Küng (heute in St.Pölten) einen Namen gemacht. Zusätzlich zu seinem mit dem Doktortitel abgeschlossenen Theologiestudium begann Elbs, Psychologie zu studieren, und erwarb ein Diplom, das es ihm sogar ermöglichte, als Psychotherapeut tätig sein zu dürfen.

Jetzt also wird er Bischof. Noch einmal zum bisher letzten „Presse“-Interview zurückkommend: Da meinte er auch, ein Bischof solle Diener seiner Gemeinde und keine Stufe der Karriereleiter sein. Und: „Der heilige Martin hat sogar versucht, sich durch Verstecken der Wahl zu entziehen.“ Dass Elbs am Dienstag nicht erreichbar war, wird wohl andere Gründe haben.

Wer ist der Nächste?

Bischöfe. Offen sind Entscheide für Graz und Salzburg. In der Steiermark soll Weihbischof Franz Lackner zum Zug kommen. Für Salzburg war Tirols Bischof Manfred Scheuer vorgesehen – Rom legte sich aber im alten Pontifikat quer.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.05.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Kommentare

Ein Geschenk des Papstes

Franziskus hat sich entschieden: Benno Elbs, bisher Administrator, wird Bischof in Vorarlberg.
Benno Elbs wird Leiter der Diözese Feldkirch.
Religion

Benno Elbs wird neuer Bischof von Feldkirch

Die Entscheidung wurde allerdings noch nicht im täglichen Bulletin des Vatikans publik gemacht. Elbs leitete die Diözese bereits interimistisch seit 2011.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.