Kardinal Schhönborn ortet ein Verteilungsproblem, das die nächste Regierung lösen müsse.
Kardinal Christoph Schönborn hält Obdachlosigkeit in Österreich für "beschämend", diese sei jedoch auch eine "Herausforderung", der man "großartig" begegne, verwies er in der ORF-"ZiB2" am Donnerstagabend auf "wunderbare Einrichtungen" wie etwa die "Gruft" in Wien. Schönborn reagierte damit auf den Todesfall eines Obdachlosen in Wien in der Nacht auf Donnerstag.
Schönborn räumte ein, dass Obdachlosigkeit in einem reichen Land wie Österreich beschämend sei, er stellte aber auch fest: "Es gibt sehr viel Großherzigkeit in dieser Stadt." Die reicht aber nicht, denn vor allem die Zahl jugendlicher Obdachloser steige. Der Kardinal ortet ein Problem bei der Verteilung und appelliert daher an die nächste Bundesregierung, für eine gerechtere Verteilung zu sorgen.
Neuer Papst sorgt für "frischen Wind"
Diese Woche hat die Bischofskonferenz, deren Vorsitzender Schönborn auch ist, in der Benediktinerabtei Michaelbeuern in Salzburg getagt. Über die Ergebnisse der Konferenz informiert der Kardinal am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien. Dabei berieten sich auch über den Fragenkatalog des Vatikans zu strittigen Familienthemen.
Die Arbeit von Papst Franziskus bezeichnete er als "frischen Wind" in der katholischen Kirche. Seit dem Amtsantritt von Franziskus habe sich "wirklich etwas verändert". Aber erst der Rücktritt seines Vorgängers Benedikt habe diese Reformen möglich gemacht. "Vieles was Benedikt gesagt hat, ist das was Franziskus jetzt macht," betonte Schönborn. Benedikt habe bereits versucht, Reformen anzusprechen und umzusetzen. Dafür habe er aber nicht mehr die Kraft gehabt. Franziskus hingegen verfüge über das nötig "Charisma und die Energie".
(APA)