Erste Kurienreform: Franziskus gründet Finanzministerium

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Papst errichtet Sekretariat für wirtschaftliche und finanzielle Belange. Franziskus bemüht sich seit Beginn um mehr Transparenz im vatikanischen Finanzsystem.

Vatikanstadt. Erste organisatorische Reform der Kurie durch Franziskus: Mit einem „Motu proprio“ (Erlass) – die Veröffentlichung soll am Dienstag in der amtlichen Zeitung „Osservatore Romano“ erfolgen – verfügt Franziskus die Einrichtung eines Sekretariats für Wirtschaft und Finanzen. Als Leiter hat er den australischen Kardinal George Pell bestimmt, den Erzbischof von Sydney.

Dieser ist bereits Mitglied im achtköpfigen Kardinalsrat, den Franziskus zur Durchführung von Reformen eingesetzt hat. Das neue Sekretariat besteht, wie aus dem Erlass hervorgeht, aus 15 Mitgliedern – acht Geistlichen und sieben Laien. Die neue Stelle namens „Segreteria di Economia“ ist laut vatikanischer Ankündigung eine Institution mit Autorität über alle wirtschaftlichen und finanziellen Belange sowohl des Vatikanstaates als auch des Heiligen Stuhls (der die Interessen der ganzen katholischen Kirche vertritt).

Die vatikanische Güterverwaltung Apsa und die vatikanische Finanzaufsichtsbehörde AIF sollen ihre Tätigkeit weiter ausüben, aber eben in die neue Behörde eingegliedert werden. Franziskus bemüht sich seit Beginn um mehr Transparenz im vatikanischen Finanzsystem. So hatte er Ende Juni eine beratende Kommission zur Reform der Vatikanbank IOR eingerichtet. Mitte Jänner hatte der Papst Kardinal Christoph Schönborn in die Kardinalskommission zur Aufsicht über die Vatikanbank IOR berufen. (kap/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.02.2014)

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