Papst FranziskusDas Oberhaupt der Katholiken hat das Thema Familie als derzeit wichtigstes in der Seelsorge definiert. Daher hat er Pläne von Vorgänger Benedikt XVI. durchkreuzt, der für 2015 eine Bischofssynode zum Thema Menschenbild angesetzt hatte. Franziskus hat selbst – völlig ungewöhnlich – an einer Sitzung des Synodalrats teilgenommen, das Thema Familie dekretiert und für 5.-19. Oktober 2014 eine Sondersitzung einberufen. Franziskus hat sich mehrfach für Barmherzigkeit in der Seelsorge ausgesprochen. Und: Sakramente dürften nicht als „Belohnung“ für Wohlerhalten begriffen werden.
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Kardinal Walter KasperDer deutsche Theologe und pensionierte Kurienkardinal hat im Auftrag des Papstes im Winter vor dem Kardinalskollegium ein Referat zum Thema Umgang mit Geschiedenen gehalten. Darin plädierte Kasper für Barmherzigkeit – was als Aufweichen des generelle Verbots, nach einer neuen Heirat die Sakramente zu empfangen, interpretiert wurde.
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Synodensekretär Bruno Forte (Bildmitte)Die Synode über die Familie könnte, wie Sondersekretär Erzbischof Bruno Forte erklärte, die kirchliche Segnung einer zweiten Beziehung in Erwägung ziehen. Diese Praxis einiger orthodoxer Kirchen könne man zwar nicht „ohne Einschränkung“ übernehmen, Im Lichte der abendländischen Tradition könnte die Synode jedoch die Möglichkeit eines Wegs der Buße prüfen.
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Kardinal Gerhard L. MüllerDer Präfekt der Glaubenskongregation, der deutsche Kardinal Georg Ludwig Müller, hat in der Vergangenheit mehrfach das Verbot der Kommunion für Geschiedene auch in der Öffentlichkeit bekräftigt. Er sehe keinen Spielraum für Änderungen im kirchlichen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Höhepunkt: Erst dieser Tage hat er mit vier anderen Kardinälen ein Buch vorgelegt, in dem dieses Verbot begründet wird. Müller wurde vom mittlerweile zurückgetretenen Benedikt XVI. nach Rom berufen und ist von Franziskus ausdrücklich im Amt bestätigt worden.
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Kardinal Raymond L. BurkeKurienkardinal Raymond Leo Burke hat vor wenigen Tagen Kardinal Walter Kasper frontal angegriffen. „Ich finde das erstaunlich, dass der Kardinal beansprucht, für den Papst zu sprechen , sagte der US-Amerikaner in der „Washington Post“. Und weiter: „Der Papst hat keine Halsentzündung. Der Papst ist nicht stumm. Was immer Franziskus über einen barmherzigen Ansatz denke, auch als Papst könne er nicht die gegenwärtige Lehre ändern, weil er und alle Bischöfe an die Wahrheit gebunden seien.
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Kardinal Carlo Caffara (Im Bild links)Bolognas Kardinal Caffarra betont, es dürfe bei der Ehe keine Entscheidungen von Fall zu Fall geben, da sie einer Segnung der Scheidung gleichkämen. Barmherzigkeit dürfe nicht mit „Heuchelei“ verwechselt werden, meinte er.
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Die Reformer und die Bremser
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