Bertone: Der zweitmächtigste Mann des Vatikans tritt ab

Archivbild aus dem Jahr 2006: Die damals mächtigsten Männer des Vatikans: Papst Benedikt XVI mit seinem Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, der nun altersbedingt aus allen Ämtern ausscheidet.
Archivbild aus dem Jahr 2006: Die damals mächtigsten Männer des Vatikans: Papst Benedikt XVI mit seinem Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, der nun altersbedingt aus allen Ämtern ausscheidet.(c) EPA
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Der 80-jährige ehemalige Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone zieht sich in sein frisch renoviertes Luxusappartement zurück.

Zwei Tage nach seinem 80. Geburtstag ist der umstrittene Kurienkardinal Tarcisio Bertone am Donnerstag von Papst Franziskus zur offiziellen Verabschiedung aus dem aktiven Dienst im Vatikan empfangen worden. Wie es aus der Kirchenführung hieß, schied der frühere Kardinalstaatssekretär aus seinen verbliebenen Ämtern aus, so etwa aus der Aufsicht über die Vatikanbank.

Bertone, der unter dem mittlerweile zurückgetretenen Papst Benedikt XVI als die mächtige Nummer zwei im Vatikan galt, werde bald sein frisch renoviertes und nicht unumstrittenes, riesiges Luxusappartement im Kirchenstaat beziehen.

Bertone wohnt luxuriöser als der Papst

Bertone war im vergangenen Jahr vom Papst seines Amts als Kardinalstaatssekretär enthoben worden. Seine Kritiker hatten ihm einen autoritären Führungsstil und zu enge Beziehungen zur Politik vorgeworfen. Der Kardinal witterte hingegen eine Verschwörung. Er sei ein Opfer von "Maulwürfen und Schlangen" im Vatikan geworden, sagte er damals. Mit Erreichen des 80. Lebensjahrs am Dienstag verlor er bereits sein Wahlrecht bei einer künftigen Papstwahl.

Bertone war zuletzt im April heftig in die Kritik geraten, als bekannt wurde, dass er sich für seinen Ruhestand eine 700 Quadratmeter große Luxuswohnung im Vatikan herrichten ließ. Das Appartement soll über eine hundert Quadratmeter große Dachterrasse verfügen und zehn Mal größer als die Gemächer des Papstes sein. Der für seine Bescheidenheit bekannte Franziskus wohnt anders als seine Vorgänger im vatikanischen Gästehaus und nicht im Apostolischen Palast.

(APA/AFP)

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