Vatikan: Kommandant Anrig verlässt Schweizergarde

Der Papst hatte Daniel Rudolf Anrig am Freitag zu einer Privataudienz empfangen.
Der Papst hatte Daniel Rudolf Anrig am Freitag zu einer Privataudienz empfangen.REUTERS
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Die Dienstzeit des Kommandanten endete am Samstag. Wer ihm an der Spitze der traditionsreichen Garde nachfolgt, steht noch nicht fest.

Kommandant Daniel Rudolf Anrig hat seinen Posten an der Spitze der Schweizergarde wie geplant abgegeben. Die Amtszeit des 42-Jährigen endete am Samstag, nachdem Papst Franziskus im Dezember entschieden hatte, dass sie nicht mehr verlängert wird. Anrig sollte am Samstag mit einer Zeremonie im Vatikan verabschiedet werden.

Der Papst hatte ihn zudem bereits am Freitag zu einer Privataudienz empfangen. Wer ihm nachfolgt, steht noch nicht fest, zunächst soll Vize-Kommandant Christoph Graf die Aufgabe kommissarisch übernehmen.

Spekulationen über Abschaffung

Anrigs Abgang hatte auch zahlreiche Spekulationen über die Zukunft der traditionsreichen Garde, die seit mehr als 500 Jahren für den Schutz des Papstes zuständig ist, ausgelöst. So hatten italienische Medien berichtet, die Schweizergarde sei dem Papst zu militärisch und er wolle sie deshalb reformieren. Auch über eine Abschaffung der rund 110 Mann starken Truppe war spekuliert worden.

Anrig, der seit 2008 Kommandant war, wehrte sich gegen die Vorwürfe. "Zur Kritik am Führungsstil ist zu sagen, dass die Garde mit 110 Mann rund um die Uhr Dienst leisten muss. Das bedingt eine straffe Führung, und die Gardisten verstehen das", sagte er dem Schweizer "Tagesanzeiger" (Samstag). "Ich konnte zahlreiche Reformen umsetzen, die das Leben der Gardisten erleichtern."

Anrig wäre gerne geblieben

Nach Ansicht von Anrig will der Pontifex mit dem Wechsel an der Spitze "frischen Wind in die Garde reinbringen". Der 42-Jährige sagte, er wäre gerne weiter Kommandanten geblieben. Seine Ablösung sei aber auch ein positives Zeichen. "Es zeigt, dass sich der Papst für die Garde interessiert", sagte er. Hinweise, dass Franziskus die Garde komplett abschaffen könne, sehe er nicht.

(APA/dpa)

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