Domkapitel St. Stephan feiert seine 650 Jahre

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Mit einer Welturaufführung wird am heutigen Montag im Stephansdom ein großes Jubiläum gefeiert.

Wien. Nicht nur die Universität Wien begeht heuer ihr 650-Jahre-Jubiläum. Auch das Domkapitel zu St.Stephan feiert am heutigen Montag sein 650-jähriges Bestehen: Am 16. März 1365 – und damit nur vier Tage nach der Universität Wien – hat Herzog Rudolf IV., der Stifter, das Kapitel zu St.Stephan gegründet. Dieses bestand ursprünglich aus 24 Priestern, die für die Stephanskirche verantwortlich waren.

Damit ist das Kapitel älter als das Bistum Wien: Als 1469 die Diözese Wien errichtet und die Stephanskirche zum Dom wurde, wurde auch das Kapitel zum Domkapitel. Seit 1729 ist es formell dem Wiener Erzbischof unterstellt, hat aber nach wie vor die oberste Entscheidungsgewalt über den Stephansdom.

Ernannt werden die zwölf Mitglieder („Kapitulare“) vom Erzbischof, zu dem sie sich aber nach wie vor als, wie es heißt, loyales Gegengewicht verstehen. Neben den amtierenden Weihbischöfen gehören etwa Caritas-Direktor Michael Landau und Dompfarrer Toni Faber dem Domkapitel an. Das Domkapitel wählt für jeweils fünf Jahre den Domdekan – derzeit ist das Prälat Karl Rühringer – der es leitet und nach außen vertritt.

Zum 650-Jahre-Jubiläum hat das Domkapitel eine Komposition in Auftrag gegeben, die heute, Montag, seine Welturaufführung im Stephansdom feiert: Das „Martyrium des Hl. Stephanus“ ist zudem eines der letzten Werke des verstorbenen englischen Komponisten Sir John Tavener. Die feierliche Vesper mit Kardinal Christoph Schönborn beginnt um 17Uhr und wird auch von Radio Stephansdom live übertragen. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.03.2015)

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