Vatikan veröffentlicht Familiensynode-Schlussbericht

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Über 94 Punkte umfasst der Schlussbericht und beinhaltet unter anderem abgeänderte Haltungen zu Homosexualität und alleinerziehenden Eltern.

Das Abschlussdokument der Bischofssynode über Ehe und Familie ist am Samstag mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit verabschiedet worden. In insgesamt 94 Punkten fasst das Dokument die Positionen der Bischöfe rund um die soziale Situation der Familien, den gesellschaftlichen Wandel und die religiöse Orientierung zusammen. Hier die Schwerpunkte des Schlussberichts:

Wiederverheiratete Geschiedene

Was den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen betrifft, spricht sich der Text dafür aus, die Situation der Paare von "Fall zu Fall" zu beurteilen und ruft dazu auf, sie stärker in der Kirche zu integrieren. Allerdings ist nicht explizit von einem Ende des bisher gültigen Prinzipes die Rede, Wiederverheirateten die Kommunion zu verwehren.

Homosexuelle

Zu dieser für die Kirche heiklen Frage äußerte sich das Dokument nur in einem einzigen Passus. Es bekräftigt lediglich die Forderung, dass jeder Mensch unabhängig von seiner sexuellen Orientierung mit Respekt behandelt werden müsse - und beschäftigt sich damit, wie Priester Familien unterstützen können, die Angehörige mit "homosexuellen Tendenzen" haben. Die Heirat zwischen Homosexuellen lehnt der Text aber klar ab.

Alleinerziehende

Laut dem Dokument müsse die Kirche Familien mit einem einzigen Elternteil zur Seite stehen. Unabhängig von der Ursache, wegen der ein Elternteil allein mit dem Kind lebe, müsse die Kirche Unterstützung und Trost spenden.

Frauen

Die weibliche Emanzipation stelle eine neue Herausforderung dar, geht aus dem Dokument hervor. Die Aufgaben der Eheleute und ihre gemeinsame Verantwortung gegenüber dem Familienleben müssten deshalb überdacht werden. Eine "stärkere Betonung der Verantwortung der Frauen im Rahmen der Kirche" könne zur sozialen Anerkennung der Frau beitragen, heißt es.

Biotechnologien

Die Synode-Väter warnen vor der Gefahr durch "Manipulation" im Bereich Fortpflanzungstechnologien. In diesem Zusammenhang müsse das Bewusstsein gefördert werden, "dass der Mensch von Gott stammt und ständig in seiner Anwesenheit lebt".

Familienpolitik

Die Politik müsse Familien unterstützen und sie als prioritär betrachten. Zugleich müssten die Beschlüsse der Familien bezüglich der "Erziehungsfreiheit" respektiert werden. Die Politik dürfe nicht "die Rechte der Familien beschränken". Wichtig sei es, jene zu unterstützen, die sich im sozial-politischen sowie im kulturellen Bereich für die Förderung der Familie engagieren.

Pädophilie

Die Kirche bestätigt ihre Linie der "Null Toleranz" gegenüber Pädophilie. In Bezug auf Gewalt in der Familie wird die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit mit der Justiz zur Klärung der Fälle hervorgehoben. Zugleich müsse man betroffenen Familien unterstützen.

(APA)

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