Papst nimmt Rücktritt von Brasilien-Bischof Kräutler an

Bischof Kräutler auf Heimatbesuch in Eisenstadt im Jahr 2010 - er wird auch in seiner Kirchenpension zwischen Brasilien und Österreich pendeln.
Bischof Kräutler auf Heimatbesuch in Eisenstadt im Jahr 2010 - er wird auch in seiner Kirchenpension zwischen Brasilien und Österreich pendeln.APA/ROLAND SCHLAGER
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Kräutler leitet seit 1980 die Diözese am Xingu-Fluss. Joao Muniz Alves wird sein Nachfolger. Von Ruhestand wird bei Kräutler keine Rede sein.

Papst Franziskus hat am Mittwoch das Rücktrittsgesuch des Bischofs der brasilianischen Diözese Altamira-Xingu, Erwin Kräutler, angenommen, und einen Nachfolger ernannt. Das meldete die kirchliche Nachrichtenagentur Kathpress. Der gebürtige Vorarlberger Kräutler hatte bereits im Vorjahr das kirchenrechtlich vorgesehene Emeritierungsalter von 75 Jahren erreicht.

Kräutler, der die Diözese am Xingu-Fluss seit 1980 leitete, gilt als Symbolfigur für das Engagement für die Rechte der indigenen Bevölkerunsgruppen, durch Großgrundbesitz Vertriebenen, der Kleinbauern und Fischer Amazoniens und des Kampfes gegen die Umweltzerstörung durch Abholzung und Staudammbau. Sein Engagement trug ihm Anerkennung weit über Kirchenkreise hinaus ein: 2010 wurde Kräutler für seinen Einsatz für die Menschenrechte der Indios und die Erhaltung des tropischen Regenwaldes mit dem Alternativen Nobelpreis (Right Livelihood Award/RLA) ausgezeichnet.

Kräutlers Pläne für seine Kirchenpension

Der 1939 in Koblach (Bezirk Feldkirch) geborene Kräutler will - wie er in dem gemeinsam mit dem Publizisten Josef Bruckmoser verfassten Buch "Mein Leben für Amazonien" ankündigte - nach Annahme seines Rücktrittsgesuchs durch den Papst teils in Brasilien, teils in Österreich leben, für Firmungen, Einkehrtage oder seinen Orden, die Missionare vom Kostbaren Blut, zur Verfügung stehen, das Diözesanarchiv in Altamira ordnen bzw. eine "Geschichte des Xingu" schreiben.

Nachfolger des Austro-Brasilianers wird der einheimische Franziskaner Joao Muniz Alves. Pater Alves ist 54 Jahr alt und aktuell Guardian der Franziskanerkommunität im nordbrasilianischen Sao Luis do Maranhao, wo er auch als Pfarrer und Theologieprofessor wirkt. Alves legte 1991 die ewigen Gelübde ab und wurde 1993 zum Priester geweiht. Später absolvierte er in Rom ein Doktoratsstudium in Philosophie und Moraltheologie. In der Folge übernahm er zahlreiche Leitungsaufgaben im Franziskanerorden in seiner Heimat und in Mosambik in Afrika.

(APA)

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