Glaubenskongregationschef interpretiert die Aussage seines Chefs neu.
Vatikanstadt. Wer hat die Deutungshoheit über das Wort des Papstes? Kardinal Gerhard Ludwig Müller, Präfekt der Glaubenskongregation, überrascht mit seiner Interpretation einer Anmerkung des Papstes im jüngsten Lehrschreiben. Durch „Amoris laetitia“ eröffnet der Papst „in gewissen Fällen“ Geschiedenen, die neu geheiratet haben, die Möglichkeit zum Sakramentempfang.
Müller meint nun: Die vom Papst genannten Einzelfälle bezögen sich auf die Frage, „ob alle natürlichen Voraussetzungen, vor allem der Ehewille, und das rechte Verständnis der Ehe im Glauben im Augenblick des Eheabschlusses gegeben waren oder nicht“. Im Text findet sich die Einschränkung nicht.(red.)
(Print-Ausgabe, 17.12.2016)