Papst ruft zur Aufnahme von Flüchtlingen auf

VATICAN POPE MIDNIGHT MASS
VATICAN POPE MIDNIGHT MASS(c) EPA (Alessandro Di Meo)
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Papst Benedikt XVI ruft in seiner Weihnachtsbotschaft zu Frieden und Solidarität auf. Das bedeute auch, dass jene Aufnahme finden müssen, die aus ihrer Heimat vertrieben werden.

Papst Benedikt XVI. hat in seiner Weihnachtsbotschaft zu Solidarität und einem friedlichen Zusammenleben in der Welt auch in Zeiten der Krise aufgerufen. Vor Zehntausenden von Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom setzte sich das katholische Kirchenoberhaupt am Weihnachtstag eindringlich dafür ein, die Logik der Gewalt und Rache aufzugeben und die unveräußerlichen Rechte jedes Menschen zu achten. Das solidarische "Wir" der Kirche, der weltweiten Familie der Christen, könne der von Krisen gezeichneten Menschheit Hoffnung geben.

Vertriebene müssen Aufnahme finden

Der Papst rief auch zur Aufnahme von Flüchtlingen auf: Wer durch Hunger, Intoleranz oder die Zerstörung der Umwelt aus seiner Heimat vertrieben werde, müsse Aufnahme finden, sagte das Kirchenoberhaupt von der Loggia des Petersdomes.

In deutscher Sprache sagte das Oberhaupt der Katholiken: "Die Geburt Jesu Christi, des Erlösers der Menschen, erfülle Euer Leben mit tiefer Freude und reicher Gnade. Sein Friede möge in Euren Herzen wohnen. Gesegnete und frohe Weihnachten!"

Technokratische Mentalität überwinden

In der päpstlichen Botschaft hieß es auch: "In Europa und in Nordamerika spornt das 'Wir' der Kirche dazu an, eine egoistische und technokratische Mentalität zu überwinden, das Gemeinwohl zu fördern und die schwächsten Personen, beginnend mit den noch nicht Geborenen, zu achten". Der Papst sprach unter anderem die schwierige Lage im Nahen Osten, in der Demokratischen Republik Kongo und in Sri Lanka an. Viele Menschen würden in die Flucht getrieben. Die Kirche rufe dazu auf, sich dieser Menschen anzunehmen. Streit und Unversöhnlichkeit in der Welt rührten daher, "dass wir eingeschlossen sind in die eigenen Interessen und Meinungen, in unsere eigene winzige Sonderwelt". Selbstsucht halte die Menschen in ihren Interessen und Wünschen gefangen, "die gegen die Wahrheit stehen und uns voneinander trennen".

Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

In 65 Sprachen übermittelte er sodann den Menschen in aller Welt seine Weihnachtsgrüße, ehe er den mit einem Ablass der Sünden verbundenen apostolischen Segen Urbi et Orbi spendete.

Der Papst verlas seine Weihnachtsbotschaft am Tag nach seinem Sturz im Petersdom; eine Frau hatte sich auf ihn geworfen und zu Boden gerissen. Der Pontifex überstand den Zwischenfall vor Beginn der Weihnachtsliturgie unverletzt. Der 87-jährige französische Kurienkardinal Roger Etchegaray brach sich die Hüfte und muss operiert werden, wie Vatikansprecher Federico Lombardi am Freitag mitteilte. Die Angreiferin wurde von Polizeikräften festgenommen. Sie habe psychische Probleme, sagte Lombardi.

(Ag. )

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