"Verfolgung" wegen Christ-Seins: US-Asyl für Deutsche

Die Familie Romeike
Die Familie Romeike(c) AP (Wade Payne)
  • Drucken

Die Familie Romeike wollte ihre Kinder zu Hause unterrichten, weil die deutschen Schulen gegen christliche Werte verstoßen würden. Nun hat sie erfolgreich um politisches Asy in den USA angesucht.

Fünf Kinder haben Uwe und Hannelore Romeike, alle haben sie zu Hause unterrichtet, weil ihrer Ansicht nach der Unterricht an den deutschen Schulen gegen die christlichen Werte verstoßen würde. Um der allgemeinen Schulpflicht zu entfliehen, ist die Familie 2008 nach Morristown im US-Bundesstaat Tennessee gezogen, wo sie um politisches Asyl angesucht hat. Die Begründung: Sie würden wegen ihres christlichen Glaubens verfolgt. Der Einwanderungsrichter Richard Lawrence Burman hat diesem Antrag nun stattgegeben.

Die Romeikes bezeichnen sich selbst als evangelikale Christen. Sie hoffen, dass das Urteil Einfluss auf die öffentliche Meinung in Deutschland haben werde. Die Familie beschäftigt schon seit 2006 die Medien, als die Eltern die drei ältesten Kinder von der Schulde in Bietigheim-Bissingen in Baden-Württemberg genommen haben. Trotz mehrfacher Aufforderung durch die Behörden blieben die Kinder zuhause, bis sie schließlich die Polizei zur Schule brachte. Daraufhin floh die Familie in die USA.

Uwe Romeike erklärte damals, dass ein zunehmender Verfall christlicher Werte an deutschen Schulen zu beobachten sei. Außerdem seien seine Kinder mit Gewalt und Mobbing konfrontiert gewesen.

Evangelikale Christen

Eine klare Definition für Evangelikalismus haben nicht einmal die evangelikalen Christen selbst. Viele Strömungen haben sich im Lauf der Jahre entwickelt, gemeinsam ist ihnen der feste Glaube, dass die Bibel das Wort Gottes und damit unfehlbar ist, und damit die Ablehnung von kirchlichen Überlieferungen und Traditionen.

In den evangelikalen Glauben wird man nicht geboren, sondern um wahrer Christ zu werden, müsse man sich willentlich zur Hingabe an Gott entscheiden.

(Ag./Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.