Australien: Popsongs auf Beerdigung unerwünscht

Australischer Erzbischof verbot Popsongs
Australischer Erzbischof verbot Popsongs(c) EPA (DANIEL DEME)
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Die Hymne der Nationalmannschaft oder Frank Sinatras "My Way" soll bei Begräbnissen nicht mehr zu hören sein: Der Erzbischof von Melbourne sieht dadurch die kirchliche Atmosphäre der Feier in Gefahr.

Aus Sorge um die kirchliche Atmosphäre von Begräbnissen hat der Erzbischof von Melbourne, Denis Hart, Vereinshymnen und Poplieder bei Trauerfeiern verboten. Er reagiert mit der rigiden Maßnahmen auf eine Studie, wonach die Hymne der Football-Nationalmannschaft, Bette Midlers "The Wind Beneath My Wings" und Frank Sinatras "My Way" zu den am häufigsten gewünschten Musikstücken bei Beerdigungen in Melbourne gehören.

"Säkulares Liedgut darf bei einer katholischen Beerdigung nicht gespielt oder gesungen werden", forderte Hart. Sportgesänge, romantische Balladen und Popsongs seien dem Anlass nicht angemessen, schrieb Erzbischof Hart in seiner Anordnung. Zwar müssten die Wünsche der Angehörigen berücksichtigt werden, eine katholische Beerdigung sei jedoch ein heiliger Ritus und müsse entsprechend begangen werden. Von der Maßnahme sind mehr als 200 Kirchen betroffen.

Kritik an der Anweisung kam nicht nur von Gläubigen, sondern auch von Geistlichen: Gemeindepfarrer Bob Maguire sagte der Zeitung "Herald Sun", Beerdigungen seien in seinen Augen eine "Familienangelegenheit, der Geistliche beiwohnen und keine Kirchenangelegenheit, der die Familie beiwohnt".

Nicht bekannt ist, wie der Erzbischof auf den typisch britischen Schwarzen Humor reagiert hätte: Dort schafften es Lieder wie "Another One Bites the Dust" und "Highway to Hell" in die Charts der beliebtesten Beerdigungslieder.

(Ag.)

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