Algerien: Haft wegen ein paar Schluck Wasser?

Christen Algerien droht Haft
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Zwei christliche Bauarbeiter müssen sich vor Gericht verantworten, weil sie während dem Fastenmonat Ramadan Wasser getrunken haben. Die Anklage verlangt drei Jahre Haft, die Verteidigung plädiert auf Freispruch.

Weil sie im islamischen Fastenmonat Ramadan tagsüber ein paar Schluck Wasser tranken, müssen zwei Christen aus Nordalgerien eine mehrjährige Haftstrafe fürchten. Vor einem Gericht in der Region Tizi Ouzou forderte der Staatsanwalt am Dienstag 36 Monate Gefängnis für die beiden Männer. Die Verteidigung plädierte auf Freispruch.

Die Polizei hatte die Algerier im Alter von 34 und 37 Jahren am 12. August in dem Ort Ain el-Hammam festgenommen. Sie arbeiteten dort auf einer Baustelle und waren beim Trinken beobachtet worden. Die Justiz leitete ein Verfahren wegen Schädigung der Staatsreligion ein. Das Urteil in dem Prozess wird für den 5. Oktober erwartet. Bereits am Dienstag protestierten zahlreiche Ortsbewohner und Menschenrechtler gegen das Vorgehen der Justiz.

Während des Ramadan sollen Muslime vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang fasten. Dies umfasst Speisen, Getränke, aber auch Rauchen und Geschlechtsverkehr.

(Ag.)

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