Nachfolger gesucht: Bischof Kothgasser bindet Basis ein

Der Salzburger Erzbischof hat Vorschläge der Basis für seine Nachfolge eingeholt. Nun hofft er, dass Rom darauf eingeht.

Salzburg/C.l./Red. Am 29. Mai wird Salzburgs Erzbischof Alois Kothgasser 75 Jahre alt. Sein Rücktrittsgesuch hat er Mitte April abgeschickt, in Kürze wird die Antwort aus Rom erwartet. Auf der Suche nach einem Nachfolger hat der Salzburger Erzbischof die Basis eingebunden. Die rund 250 Kuverts mit Namen, die er erhalten hat, hat er noch nicht vollständig durchgesehen. Er werde die Briefe in den nächsten Wochen Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen in Wien vorlegen, sagte er zur „Presse“.

Kothgasser hofft, dass die Wünsche der Basis in Rom berücksichtigt werden. In Salzburg wird der Erzbischof vom Domkapitel aus einem Dreiervorschlag des Vatikans gewählt. Bei seinem letzten Medienempfang erklärte der Erzbischof, dass er während seiner Amtszeit auch schmerzvolle Erfahrungen hatte machen müssen. Dabei bezog sich Kothgasser auf „die schweren Wunden, die kirchliche Mitarbeiter durch Missbrauch und Gewalt Kindern zugefügt haben“.

Innsbrucks Kampf gegen Missbrauch

In diesem Zusammenhang setzt die Diözese Innsbruck nun einen besonderen Schritt. Jeder, der in der Kinder- und Jugendarbeit der Diözese engagiert ist, muss eine Verpflichtungserklärung unterschreiben. Und sich damit verpflichten, die Würde der Kinder und Jugendlichen zu wahren, keine Abhängigkeiten auszunutzen und keine sexuellen Annäherungsversuche zu unternehmen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.05.2012)

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