Österreichs Bischöfe gegen Lesben als Mütter und In-vitro-Fertilisation

Sommervollversammlung der Bischöfe in Mariazell
Sommervollversammlung der Bischöfe in Mariazell(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
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Österreichs Bischöfe sind gegen die Elternschaft von homosexuellen Paaren: Vater und Mutter zu haben sei maßgeblich für die Identitätsbildung. Die Herbstvollversammlung der Bischöfe findet in Brüssel statt.

Wien/Red./Apa. Österreichs Bischöfe sind gegen die Elternschaft von homosexuellen Paaren: In einer gemeinsamen Erklärung nach ihrer Sommervollversammlung in Mariazell teilten sie der Öffentlichkeit am Donnerstag ihre „schwerwiegenden Einwände“ in Fällen mit, in denen das „Recht der Kinder auf Vater und Mutter“ von vornherein missachtet werde. Die Bischöfe lehnen zudem ausdrücklich In-vitro-Fertilisation und Präimplantationsdiagnostik ab.

Bei Vater und Mutter aufzuwachsen gebe den Kindern „wesentliche Orientierung etwa für das Zusammenleben der Geschlechter“ und sei maßgeblich für die Identitätsbildung. „Die zahlreichen ethischen, gesundheitlichen und psychischen Probleme rund um die Reproduktionsmedizin dürfen nicht negiert werden“, hieß es zudem in der Erklärung. Es sei nicht jedes Mittel zu rechtfertigen, die heutzutage verbreitete Unfruchtbarkeit zu umgehen. Die Bischöfe verlangen angesichts der „weithin verschwiegenen“ Probleme einen „breiten öffentlichen Diskurs über die ernsten ethischen und rechtlichen Fragen, die durch die Reproduktionsmedizin aufgeworfen werden“.

Die nächste Vollversammlung im November soll übrigens in Brüssel stattfinden. Die Bischöfe wollen damit „Verbundenheit mit dem europäischen Integrationsprozess bekunden“ und sich selbst „über die konkreten Entwicklungen, Vorhaben und Schritte vor Ort überzeugen“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.06.2012)

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