Riesen und Kraftprotze am Weltrekorde-Tag in Wien

(c) AP (Lilli Strauss)
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Der größte Mann der Welt besichtigte am "Tag der Weltrekorde" das kleinste Haus Wiens. Weitere Höhepunkte: Muskelprotze nehmen es mit 600-Kilo-Autos und 82 Kokosnüssen auf.

Ein Mann so groß wie ein Riese aus dem Märchenbuch sorgte beim Tag der Weltrekorde am Sonntag in Wiener Prater für großes Staunen. Genau 246,5 Zentimeter misst Sultan Kösen aus der Türkei - seit Februar laut Guinnessbuch der Rekorde der größte lebende Mensch der Welt. "Egal wohin ich komme, ich bin einfach der Blickfang", erzählte der 27-jährige Landwirt im APA-Interview über Foto- und Autogrammwünsche bei jedem Schritt auf die Straße. "Ich sehe mich nicht als Star, sondern als Champion, weil ich der größte bin."

Sein Auftauchen sorge überall für offene Münder und große Augen. Im Vergleich zu Österreich sei das Aufsehen um seine Person in seiner Heimat aber noch "schlimmer", scherzte er. "Die Leute überrumpeln mich regelrecht. Die ganze Welt kennt mich und dadurch auch die Türkei." Aus diesem Grund sei man sehr stolz auf ihn. Mit sanften Gesten seiner tellergroßen Hände betonten der 27-Jährige seine Worte: Laut Guinness World Records sind diese mit 27,5 Zentimeter die längsten der Welt und damit genauso rekordträchtig wie die gesamte Körpergröße. Das gilt auch für seine 36,5 Zentimeter langen Füße.

In Wien fühle er sich jedenfalls sehr wohl, betonte Kösen. Neben dem Stephansdom und dem Prater habe er das kleinste Haus Wiens in der Burggasse in Wien-Neubau besichtigt: Der Türstock reichte ihm nur bis zum Brustansatz. "Die Proportionen haben für mich nicht so ganz gepasst. Aber ich finde es lieb", erklärte der 27-Jährige grinsend. Grundsätzlich sei er mit seiner Körpergröße sehr glücklich und freue sich über das große Interesse der Menschen. "Die Vorteile sind größer als die Nachteile", so der Türke. Das negativste: Kleidung kaufen und das "qualvolle" Einsteigen in ein Taxi.

23 Rückwärts-Salti

Neben dem Auftritt des "sanften Riesen" versuchten sich zahlreiche Österreicher und internationale Gäste bei der Veranstaltung an 13 kuriosen Rekordversuchen. Unter anderem schaffte der 17-jährige Wiener Turmspringer Fabian Brandl mit 23 Rückwärts-Salti in einer Minute eine neue Bestleistung, die im Guinnessbuch der Rekorde eingetragen wird. Die Besucher durften bei einzelnen Bewerben auch selbst mitmachen. So zum Beispiel beim Weltrekord der meisten gleichzeitig übenden "Zauberlehrlinge". 255 Personen lernten dabei unter Magier-Anleitung einen einfachen Gummiband-Trick.

Einen neuen Weltrekord brachte die "Vienna Recordia" im Prater auch für Muskelprotz Franz Müllner: In fünf Minuten wälzte der Salzburger einen 600 bis 650 Kilo schweren Fiat achtmal um die eigene Querachse. Er schlug damit seine eigene Bestleistung von sieben Umdrehungen.

Kokosnuss-Knacken mit bloßen Händen

Schwierigkeiten bereiteten Müllner die Türen des roten Wagens, die immer wieder aufsprangen und blockierten. Die Anstrengung stand dem Gewinner der "Strongest Man"-Bewerbe deutlich ins Gesicht geschrieben. Nach dem "Sieg" ging der Salzburger atemlos in die Knie und lehnte sich erschöpft gegen das demolierte Fahrzeug. "Das ist ein schöner Tag für mich", strahlte er nach einigen Minuten Erholung. Mit Muskelkraft will noch ein weiterer Weltrekordanwärter punkten. Der Bosnier Muhamed Kahrimanovic hat vor 82 Kokosnüsse mit bloßen Händen zu zertrümmern.

Einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde gab es außerdem für Fero Andersen, der in einer Minute 42 Schokolinsen mit Stäbchen verspeiste. Aufgeben musste Agim Agushi, der einen neuen Fußball-Köpfl-Rekord aufstellen wollte. Auch Daniel Raum scheiterte an seinem 400-m-Rückwärtslauf und dem gleichzeitigen Jonglieren von drei Bällen.

(APA)

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