Die Kosten sollen zum Teil von Investoren aus China, Russland und Venezuela getragen werden. Das Parlament in Managua hat bereits vergangene Woche für den Bau der Wasserstraße gestimmt.
Die Idee, Atlantik und Pazifik mit einem Kanal durch Nicaragua zu verbinden, ist bereits jahrhundertealt. Nun hat Nicaraguas Präsident Daniel Ortega den Weg zum Bau der gigantischen Wasserstraße frei gemacht. Er unterzeichnete Samstagabend ein Dekret über die Schaffung einer Behörde, die die Arbeiten am „Gran Canal Interoceanico“ einleiten soll. Der Cocibolca (Nicaragua-See), Mittelamerikas größter Binnensee, soll als Herzstück des Projektes genutzt werden.
Das Parlament in Managua hat bereits vergangene Woche für den Bau der Wasserstraße gestimmt. Die Kosten von rund 30 Milliarden Dollar sollen zu 51 Prozent von Nicaragua und zu 49 Prozent von Partnern aus dem Ausland getragen werden. Nach Angaben Ortegas kommen unter anderem Russland, China und Venezuela als Investoren infrage. Ortega hofft, die Einnahmen durch den Kanal könnten Nicaragua, nach Haiti das zweitärmste Land Mittelamerikas, aus der Armut führen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.07.2012)