Norditalien: Proteste gegen Atommüll-Zug

Archivbild: Aktivisten beim Besetzen von Bahngeleisen
Archivbild: Aktivisten beim Besetzen von Bahngeleisen(c) EPA (KAY NIETFELD)
  • Drucken

Umweltaktivisten versuchen im Susa-Tal einen Castor-Transport zu stoppen - vergeblich. Die Behörden nahmen die Daten von 200 Aktivisten auf.

In der Nacht auf Dienstag versuchten Umweltaktivisten im norditalienischen Susa-Tal einen mit Atommüll beladenen Zug zu stoppen. Die Polizei konnte den Protest blockieren.

13 Demonstranten setzten sich im Ort Borgone di Susa auf die Schienen, wurden jedoch von der Polizei dazu gebracht, die Bahnlinie zu räumen, berichteten italienische Medien. Die Polizei soll Daten von 200 Demonstranten aufgenommen haben.

Regelmäßig transportieren Züge Atommüll von einer Deponie in Saluggia im Piemont nach Le Hague im nordöstlichen Frankreich. Umweltaktivisten betrachten die Zugfahrt durch das Susa-Tal als gefährlich. Zudem soll die Bevölkerung nicht ausreichend über die damit verbundenen Risiken informiert werden. In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu Protestkundgebungen gegen Atommüll-Transporte auf dieser Bahnstrecke.

Protest gegen Eisenbahn-Tunnel im Susa-Tal

Auch abseits der Atommüll-Transporte tobt im Susa-Tal ein Streit um den Bau eines Eisenbahn-Basistunnels. Seit Jahren gibt es Protestaktionen gegen die Errichtung der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Turin und Lyon. Die geplante Trasse soll den europäischen Bahnkorridor von Lissabon nach Kiew schließen. Umweltschützer befürchten, dass durch den Bau des 57 Kilometer langen Basistunnels im Susa-Tal zu stark in die Natur eingegriffen werden könnte.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.