Sydney: Brasilianischer Student starb durch Polizei-Taser

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Der 21-Jährige hatte im März in Sydney LSD konsumiert, bevor er von der Polizei nach einem kleinen Diebstahl zur Strecke gebracht wurde. Das hat eine Untersuchung des Vorfalles ergeben.

Bei der Verfolgung eines jungen Brasilianers im Zentrum von Sydney haben australische Polizisten im März mindestens 14 Mal eine Elektroschockpistole eingesetzt, bevor der 21-jährige Student starb. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung zum Tod des Mannes, sie wurde am Montag vor Gericht vorgestellt. Insgesamt sei 14 Mal aus der Elektroschockpistole geschossen worden, allerdings hätten nicht alle Schüsse den jungen Mann getroffen, sagte Jeremy Gormly, der an der Erstellung des Berichts beteiligt war.

Demnach hatte Roberto Laudisio Curti im März gemeinsam mit zwei Freunden LSD eingenommen und danach in einem Geschäft zwei Packungen Kekse gestohlen. Daraufhin machten sich mehrere Beamte an die Verfolgung des unbewaffneten Brasilianers, der unter dem Drogeneinfluss offenbar große Kräfte entwickelte. Die Polizisten hätten zunächst Pfefferspray und einen Schlagstock eingesetzt, bevor sie mit sogenannten Tasern auf Curti schossen und Verstärkung herbeiriefen. Als der junge Mann schließlich am Boden überwältigt wurde, stellte sich den Angaben zufolge heraus, dass er nicht mehr atmete.

Die Polizei hatte den Taser-Einsatz verteidigt, das brasilianische Konsulat in Sydney hatte jedoch eine Erklärung für den tödlichen Vorfall gefordert. Taser-Waffen sollen Menschen mit einer 50.000-Volt-Ladung außer Gefecht setzen. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International starben bei dem Einsatz solcher Waffen seit ihrer Markteinführung 2001 weltweit rund 500 Menschen.

(APA/AFP)

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