Pazifikküste: Tsunami-Warnung nach schwerem Erdbeben

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Hawaii und die Küstengebiete zwischen British Columbia und Alaska rüsten sich für eine Tsunami-Welle. Auslöser war ein schweres Beben in Kanada.

Tausende Einwohner der Inselgruppe Hawaii sind nach einem schweren Beben im Pazifik auf der Flucht vor einer Tsunamiwelle. Eine erste Welle ist am Sonntagvormittag (MEZ) auf die US-Küste in Nord-Kalifornien, in Süd-Oregon und auch auf Hawaii aufgeschlagen. Wie ein Sprecher des Pazifik-Tsunami-Warnzentrums sagte, sei die Welle lediglich 67 bzw. 30 Zentimeter hoch gewesen. "Wir gehen davon aus, dass weitere Wellen folgen", hieß es. Das könne sich über Stunden ziehen. Berichte über Schäden lagen vorerst nicht vor.

Die erste Welle sei unter Umständen nicht die höchste, warnte auch der lokale TV-Sender "Hawaii News". Überall auf der Insel ertönten die Sirenen. Die Menschen wurden aufgefordert, sich aus niedrig gelegenen Küstenregionen in höher gelegene Gebiete in Sicherheit zu bringen. Wie das Pazifik-Tsunami-Warnzentrum mitteilte, könnten Flutwellen Schäden an der gesamten Küstenlinie des US-Bundesstaat verursachen. Es sollten rasch Maßnahmen ergriffen werden, "um Leben und Besitz zu schützen", hieß es in der Warnung.

"Sehr, sehr gefährliche Situation"

Auf der Flucht haben Menschen in der Hauptstadt Hololulu ein Verkehrschaos verursacht. Bürgermeister Peter Carlisle rief im US-Sender CNN alle Bürger der Inselkette auf, ihre Autos zu verlassen. "Wenn möglich, suchen Sie sich ein Gebäude und steigen in die höheren Stockwerke", appellierte Carlisle. Die Situation sei "sehr, sehr gefährlich." Rund 80.000 Menschen seien von der Evakuierungszone der Insel Oahu betroffen. "Wir rechnen aber bei weitem nicht mit einem Desaster wie vergangenes Jahr in Japan", so Victor Sardina, Sprecher des Pazifik-Tsunami-Warnzentrums.

Auch für die Küstengebiete von British Columbia und Alaska zwischen dem Norden der Vancouver-Insel und dem Cape Decision gaben kanadische Behörden eine Tsunami-Warnung aus. Die Bewohner von mindestens vier Ortschaften in British Columbia brachten sich daraufhin nach Behördenangaben in höher gelegenen Gebieten in Sicherheit.

Keine Berichte über Erdbeben-Opfer

Das schwere Erdbeben erreichte am Samstagabend nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS eine Stärke von 7,7. Das Zentrum des Bebens habe auf der Inselgruppe Haida Gwaii etwa 200 Kilometer südwestlich von Prince Rupert in der kanadischen Provinz British Columbia in gut 17 Kilometern Tiefe gelegen. Berichte über Opfer oder Schäden gab es dort zunächst nicht.

(APA/dpa)

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