Südafrika: Tote bei Streiks in Mine

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Die Polizei in Südafrika erschießt zwei Männer bei gewaltsamen Arbeitskämpfen für höhere Löhne. Seit Monaten kommt es im Land zu blutigen Streiks. Dabei starben bisher bereits mehr als 50 Menschen.

Dubai/ag. Wieder endeten Streiks in Südafrika mit Gewalt: Sicherheitskräfte der Magdalena Mine im Nordosten des Landes erschossen nach Polizeiangaben vom Donnerstag zwei Streikende. Ein Unternehmenssprecher betonte, die Arbeiter hätten bei dem Vorfall am Mittwoch nahe Dannhauser versucht, ein Sprengstofflager zu stürmen. Arbeitnehmervertreter sagten, die Arbeiter seien von Sicherheitskräften der Firma verfolgt und erschossen worden.

Zu Gewalt kam es auch im nahe gelegenen Dundee: Mit Tränengas ging die Polizei dort gestern gegen Streikende einer Kohleaufbereitungsanlage vor.

Seit Monaten kommt es in Südafrika zu blutigen Arbeitskämpfen. Dabei starben bisher bereits mehr als 50 Menschen. Noch immer befinden sich zehntausende Arbeiter, vor allem in den Bergwerken, im wilden Streik.
Die Minenarbeiter protestieren gegen die Nationale Bergarbeitergewerkschaft NUM. Die NUM hat vergangene Woche mit dem Platinproduzenten Amplats eine Vereinbarung ausgehandelt, 12.000 Anfang Oktober entlassene Kumpel wieder einzustellen. Zuvor hatte es monatelange wilde Streiks gegeben, in denen Minenarbeiter landesweit höhere Löhne forderten.

50 Prozent reale Arbeitslosigkeit

Präsident Jacob Zuma forderte die Streikenden auf, zur Arbeit zurückzukehren und den Arbeitskampf im gesetzlichen Rahmen zu führen: Gewalt und Einschüchterung müssen ein Ende haben.

Die Arbeitslosigkeit in Südafrika hat laut am Donnerstag veröffentlichten Zahlen mit offiziell 25,5 Prozent den höchsten Stand seit über vier Jahren erreicht. Experten sprechen von einer realen Arbeitslosigkeit von etwa 50 Prozent.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.11.2012)

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