Erdbeben der Stärke 8,0: Tsunami trifft Salomon-Inseln

Schweres Erdbeben SalomonInseln
Schweres Erdbeben SalomonInseln(c) Reuters (Pacific Tsunami Warning Center/NOAA)
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Ein durch das Erdbeben ausgelöster kleiner Tsunami zerstörte mehrere Dörfer. Mindestens fünf Menschen starben, die ganze Region wurde evakuiert.

Ein schweres Erdbeben hat im Pazifik einen kleinen Tsunami ausgelöst und auf den Salomonen mindestens fünf Menschen in den Tod gerissen. Auch in Vanuatu und Neukaledonien stieg der Meeresspiegel an, auf der japanischen Inselkette Ogasawara wurde eine 20 Zentimeter hohe Flutwelle gemessen. Wegen der abgelegenen Lage der Salomonen war das Ausmaß der Schäden auch nach Stunden noch unklar.

Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS ereignete sich das Beben der Stärke 8 am Mittwochmorgen um 2.12 Uhr MEZ nahe den zu den Salomonen gehörenden Santa-Cruz-Inseln. Für die gesamte pazifische Inselregion wurde eine Tsunami-Warnung augegeben. Nach Angaben von Experten in Australien und den USA löste der Erdstoß auf den Salomonen einen 91 Zentimeter hohen Tsunami aus, der in der Stadt Lata auf der Santa-Cruz-Insel Ndende auf Land traf. Die Flutwelle sei offenbar 500 Meter weit ins Inselinnere gerollt und habe die Landebahn des Flughafens Lata sowie mehrere Dörfer überschwemmt, erklärte das UN-Büro für humanitäre Fragen.

Mehrere Dörfer zerstört

Es gebe mindestens fünf Tote und drei Verletzte, sagte eine Krankenschwester des Krankenhauses von Lata. Nach Angaben des Ministerpräsidenten des Inselstaats, Gordon Darcy Lilo, wurden mindestens vier Dörfer auf den Santa-Cruz-Inseln von dem Tsunami getroffen. Etwa 60 bis 70 Häuser seien zerstört oder beschädigt. Das genaue Ausmaß der Schäden sei noch unklar, weil die Kommunikation mit der abgelegenen Inselgruppe schwierig sei. Die Behörden planten für Donnerstag einen Aufklärungsflug über der Region, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Die Hilfsorganisation World Vision berichtete von mindestens 100 zerstörten Häusern auf der Salomonen-Insel Temotu. Wasser- und Stromversorgung seien zusammengebrochen. In den Küstendörfern stehe das Wasser kniehoch, Häuser seien weggeschwemmt worden.

Panik wegen Tsunami-Warnung

Die Tsunami-Warnung für die Pazifikregion löste zeitweise Panik aus. Auf den Fiji-Inseln heulten die Sirenen. Bewohner berichteten per Twitter von Panik auf den Straßen, während die Bewohner in höher liegende Regionen flüchteten.

Die Tsunami-Warnung des Warnzentrums auf Hawaii galt für die Salomon-Inseln, Vanuatu, Nauru, Papua-Neuguinea, Tuvalu, Neu-Kaledonien, Kosrae, Fidschi, Kiribati sowie für Wallis und Futuna. Für Australien und Japan wurde keine Warnung ausgegeben.

2007 starben 50 Menschen bei Tsunami

Die Salomonen waren erst im Jahr 2007 von einem Tsunami getroffen worden, der große Schäden angerichtet und 13 Dörfer zerstörte. Mindestens 50 Menschen wurden damals getötet, Dutzende blieben vermisst. Damals hatte ein Beben der Stärke 8,1 die Flutwelle ausgelöst. Die Inselgruppe liegt am geologisch besonders aktiven Pazifischen Feuerring.

Der "Ring aus Feuer" ist eine hufeisenförmige Zone entlang der Küsten des Pazifischen Ozeans, die häufig von Erdbeben und Vulkanausbrüchen heimgesucht wird. Entlang dieses Gürtels liegt etwa die Hälfte aller aktiven Vulkane. Der Ring aus "Feuerbergen" und Erdbebenzonen reicht von der Antarktis über Neuseeland und die Salomonen zum Ostrand Indonesiens. Er führt weiter über die Philippinen und Japan bis zu den Aleuten sowie den Küsten Nord- und Südamerikas.

Im Erdinnern schieben sich entlang dieses Rings verschiedene Erdplatten untereinander. Je nach der Beschaffenheit ihrer Ränder sind die auftretenden Erschütterungen größer oder kleiner und lassen die Erde beben.

(APA/Reuters/AFP)

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